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Thema: Schwieriger Vater unbesiegbar??!!

Eröffnet am 01.01.1970 um 01:00 Uhr

Luca13
07.01.2015 00:12
Hi Leute,

ich habe mich jetzt knapp einen Monat hier nicht mehr blicken lassen, das hatte Gründe. Es ging mir verdammt schlecht und ich konnte mich zu nichts aufraffen. Naja ... auch nichts Neues für mich.

Auf jeden Fall hab ich ja massive Probleme mit meinem Vater ... hatte ich insgeheim schon immer. Nur, als ich klein war, hab ich die Fresse gehalten. Was ich heute nicht mehr tue. Und er kann es nicht ertragen, wenn ihm jemand Kontra gibt, Das kennt er nämlich nicht. Auch in der Psychotherapie rede ich oft über ihn. Er ist einfach unverbesserlich und macht keine Fehler ........... *räusper*................

Das ist zumindest seine Ansicht. Im Gegensatz bin ich schon immer an Allem Schuld und mache nur Fehler. Egal was ich mache. Es ist nieee gut genug. Wurde in Rollen gezwungen von ihm, in die ich nicht passte und in denen ich mich unwohl gefühlt habe. Und das permanent. Und dann wundert man sich, wenn das Kind dann plötzlich durchdreht, in die Klinik muss und ne Therapie braucht. Wenn ich jetzt zurück blicke, dann wundert mich gar nichts mehr. Ein anderes Kind, mit einer anderen Persönlichkeitsstruktur, hätte meinen Vater ohne größere Folgen überlebt (siehe, mein, "wohlgeratener", Bruder).

Aber die Kombination "Ich" (hochsensibel, gutmütig, harmoniebedürftig und großherzig (weshalb ich mich auch nie gewehrt habe, brav war, früher ... jetzt ist eh alles im A****, dann kann ich mich auch wehren), tollpatschig, ungeschickt, chaotisch, unordentlich, vergesslich(was ihn wieder in seiner ständigen Kritik bestärkt)) und mein Vater ("perfekt", barsch, grob, wenig empathisch, streng, unverbesserlich .... NICHT GANZ DICHT, hart im Austeilen, schwach im Nehmen ... und von mir kriegt er reichlich). Diese Kombination war aber nicht schlau überlegt vom lieben Gott. Und wenns als ne Prüfung angedacht war, dann wars ne Sch*** Prüfung :D

Wir haben niee zusammengepasst. Ich muss dazu sagen. Mein Vater hat das, denk ich, nie böse gemeint. Er WAR einfach so bzw. er IST einfach so. Das ist einfach ER. Und ich bin einfach ICH aber das akzeptiert er nicht. Und ER und ICH, das passt einfach nicht. :D das reimt sich.

Und jetzt KOMMTS: Oben habe ich geschrieben "Perfekt" ... hahahahahahahahaahaha .... das IST er nicht. Er denkt es nur. Und ich habe ihm lange in dem Glauben gelassen, weil ich den Familienfrieden nicht stören wollte. Da hab ich noch geglaubt, dass er sich noch ändert. Tja .. kindliche Naivität halt. Obwohl ich jetzt auch noch ein Kind bin. Musste aber innerlich schnell groß werden.

Dieses "Perfekt" ist eigentlich: Chaotisch, vergesslich, unordentlich und alle negativen Eigenschaften, die auch ICH habe.

Fällt euch was auf? Ja .... er ist kein Stück besser, als ich. Nur leider verschließt er davor seine Augen und kritisiert immer das an mir, was er eigtl. an SICH kritisieren sollte. Und wenn man selbst das genau weiß, dass das ungerecht ist, was mit einem gemacht wird, man aber merkt, dass der ANDERE das nicht wissen WILL, dann ist das ein ziemlich sch*** Gefühl, vor allem der eigene Vater. Und dieses Gefühl hat mich immer begleitet und auch jetzt noch. Ich weiß genau, ich hab Recht, aber er dreht es immer so, dass die ganze Kacke am Schluss doch wieder auf MICH herab fällt. Er nutzt seine Macht als Vater aus. Das ist, als ob du eine Goldmedaille gewonnen hättest, und jemand Anderes klaut sie dir vor der Nase weg. Und das jeden Tag, permanent. Jetzt ,wo ich mich wehre, verstärkt sich das, weil er, je mehr ich ihm Einhalt gebiete, auch härter kämpft, um seinen Willen zu bekommen. Das stachelt ihn nur an, aber ich denk nicht dran, ihm wieder nachzugeben.

Die Rollen, in die ich gequetscht wurde und werde:

Kurzum, er versucht immer, mir seinen Willen aufzuzwingen (nicht nur mir, auch Mutter und so, aber bei mir halt stärker, weil ich mich in der Vergangenheit nie wehren konnte und weil ich auch der Jüngste bin... einfaches Ziel). Alles was er kann, müssen auch alle anderen können. Typischer Satz " Ich kanns doch auch!"

ER wollte, dass ich in den und den Verein gehe .... also ging der brave, gehorsame Luca in diese Vereine, auch wenn er dabei gelitten hat und sich unwohl fühlte. Also lebte er in Angst vor diesem einen Tag in der Woche, an dem er wieder in diesen Verein musste.denn er fühlte sich sehr unwohl unter so vielen Menschen.

ER wollte, dass ich das und das tue (z.B Flöte spielen an Weihnachten vor der ganzen Verwandschaft ... obwohl ich vor Angst kaum spielen konnte) ..... also tat das der brave und gehorsame Luca, auch wenn er dabei gelitten hat.


usw, usw, .... es gibt noch soo viel, aber das nur als Beispiele.

Eigtl. hab ich immer nur das Leben der anderen und vor allem SEINS gelebt. Ich konnte mich nie richtig in meiner Persönlichkeit entfalten oder entwickeln. Wie denn auch? Ich hab ja gelernt, dass ich, so wie ich bin, nicht in Ordnung bin. Und lern es auch heute noch, mit 13. Hab ja immer das getan, was von mir verlangt wurde. Widerworte sind mir gar nicht in den Sinn gekommen. Und gelobt wurde/werde ich auch immer nur, wenn ich was geleistet habe. Einfach nur so anerkannt werden, dass ich da bin, dass ich immer nett bin, immer hilfsbereit und gehorsam war. Da kam nichts. Im Gegensatz zu anderen Kindern, war ich ein Engel. Dafür hätt man doch wohl mal ne Anerkennung geben können. Ich erwarte ja nicht viel ..aber das.....

Und wenn man immer nur Liebe und Hilfbereitschaft und blablabla austeil, aber weniger oder garnichts davon wieder bekommt, dann hat man irgendwann nichts mehr zu geben.
Luca13
07.01.2015 00:13
Und das ist bei mir passiert. Ich bin nicht mehr der liebe kleine. Zu allen anderen ja, aber nicht zu ihm. Er ist der Einzige, dem ich gegenüber mein Verhalten geändert hab. Aus dem ganz einfachen Grund, dass ich nur bei IHM wirklich einen Grund dazu habe, mich zur Wehr zu setzen. Zwischenwurf: Also nach außen hin hatte/habe ich, eigtl. eine BILDERBUCHKINDHEIT. Großes Haus, Haustiere, viele Freunde, großer Garten, schöne Erlebnisse usw. Aber eben nur nach außen. Es gab schon immer jeden Tag Streit bei uns, ,meistens wegen mir. Bzw, es ging meistens um mich. Und ich hab natürlich alles mitbekommen und jedes hab ich das Messer im Herz gespürt. Soviel zum Thema: "Harmoniebedürftig" Ja ..BEDÜRFTIG ... und dabei ist es geblieben und wird es auch immer bleiben.

Freunde von mir ... Originalzitate: "Boah Luca, du tust mir leid, wegen deinem Vater!" "Ach Luca, ich weiß noch nicht, ob ich wirklich mit euch in den Urlaub fahren will, hab keinen Bock auf deinen Vater!" "Haha ... Luca .... das ist ja voll witzig. ... dein Vater sagt zu DIR, du sollst nicht immer diskutieren und SELBER diskutiert er IMMER!" Allen anderen fällt es auf, nur ihm selbst nicht.

Bzw. ich denke, er weiß es sehr wohl. dass er nicht ohne Fehl ist. Aber er kanns nicht zugeben. Alles, was ich ihm sage und an den Kopf werfe, ist, im Grunde, nichts, was er nicht schon weiß. Ich konnte auch nie meine Eigene Meinung oder Eisntellung haben bzw. äußern, weil die sofort niedergetrampelt worden wäre. Das war mir klar, weshalb ich es auch gleich einfach gelassen habe.

Boaaah .. ich finde einfach kein Ende. Wisst ihr, es gibt noch soo viel, was ich über ihn abkotzen könnte, aber das sind die Hauptsachen.

Bei allem darf man aber nicht vergessen, dass er auf der anderen Seite immer für mich und meinen Bruder da war und wenn jemand in der Schule uns blöd kam, dann war mein Vater der, der am schnellsten da war, um diese kleinen Ratten in die Schranken zu weisen. Macht er auch immer noch, logisch, bin ja immer noch ein Kind. Rede aber grade indirekt von einem Fall, wie er in der Grundschule passiert ist.

Er tut schon immer alles dafür, uns eine schöne Kindheit zu bieten. Immer, wenn er weggeht, auf Reisen oder so, dann bringt er uns immer Geschenke mit, in jeden Ferien Urlaubsreisen machen, immer auf Feste gehen, viele Aktivitäten und immer was los usw. Aber das ist eben alles nur materiell. Und für mich war und ist das immer schwierig, weil so viel Rummel für mich schon immer zu viel des Guten war. Also hieß und heißt es für mich oft: Aushalten. Es liegt nicht an mir .... und auch nicht wirklich an ihm. Es liegt einfach nur an der unglücklichen Kombi, die wir bilden. Er ist ein dominanter Menscher und ich das krasse Gegenteil. und Dominanz siegt immer. Dazu hat er als Vater auch noch mehr Macht und sieht mich als eine Art Eigentum. Ich gehöre ihm und hab zu funktionieren, sozusagen. Aber weil ich eben nicht mehr so funktioniere und mich, zu allem Überfluss auch noch wehre, hat er Schiss, dass ich ihm entgleite und er die Kontrolle über mich verliert. Logisch: Wenn jemandem sein "Eigentum" entrissen wird, dann kämpft er natürlich darum. Auch wenn er es hier mit unfairen Mitteln tut. Natürlcih bin ich nicht sein Eigentum, aber er empfindet es wahrscheinlich so.

Er ist generell ein schwieriger Charakter bzw. nicht leicht umgänglicher Mensch. Aber, wenns drauf ankommt, dann kann man auf ihn zählen.

Das musst ich einfach loswerden. Boah ... jetzt bin ich grad richtig in sonen Schreibwahn verfallen.

Was denkt ihr darüber? Empfinde nur ICH das als schlimm und unfair, was er tut, oder ihr auch? ... ich empfinde Sachen und Situtationen intensiver als Andere ...deshalb bin ich da ein bisschen unsicher.

So ... danke an die, die bis zum Schluss durchgelesen haben.

LG Luca ... schreibt doch bitte einfach, was euch darüber in den Sinn kommt. Einfach, was ihr darüber denkt. Über meine Situation, über seine Machenschaften. (Ich bin sicher auch nicht perfekt manchmal auch unfair und unverschämt in meinen Vorwürfen. ... das muss ich auch zugeben .. aber im Grunde bin ich immer im Recht mit meinen Aussagen ... das bestätigt mir zumindest meine Mutter immer und mein Bruder ... die sagen auch immer: " Lass ihn doch reden, kennsch ihn doch!" ... super ... davon wirds auch nicht besser, nur, weil ich ihn kenne ... nur meine Formulierung geht manchmal ins Respektlose über .... hab halt sone Wut auf ihn ... verständlicher Weise :D) Noch eine Gesprächssituation erst vor ein paar Tagen: Ich, nachdem er wieder irgendeinen Mist vom Stapel gelassen hat: "Kannsch aber lang warten, bis ich das mache, ich tu doch nich alles, nur, weil dus willst. Die Zeiten sind vorbei!" Er: "Sammal ... du hasch immer a blöde Gosch hinterher!" Ich (lachend): "Ne ... .ich hab nur ne WAHRE Gosch!" Was soll ich denn auch anders machen? Ich KANN nicht mehr anders mit ihm reden. Ein normales Gespräch ist so gut wie gar nicht mehr möglich. Und glaubt mir, ich habe, zusammen mit Therapeutin und auch allein schon oft oft oft ein ruhiges Gespräch gesucht. NICHTS bringt auch nur irgendwas. Ich muss die ganze Kacke die früher nie logeworden, obwohl alles ihm galt, einfach ma da abladen, wos auch hingehört. Ist doch verständlich oder? Was denkt ihr?


Also jetzt aber wirklich Schluss. Ciao ... LG Luca
Clara_K
08.01.2015 17:20
Hey Luca!

Erstmal schön, dass du dich hier wieder gemeldet hast :)
Mein Name ist Clara und ich bin hier für die Organisation zuständig. Manchmal brauchen wir ein bisschen, um zu organisieren, welcher Berater übernehmen kann.
Mir ist aber wichtig, dass du weißt, dass wir deine Nachricht gelesen haben. Morgen Abend wird dir eine Beraterin ausführlicher antworten.

Liebe Grüße
Clara
Venus_E
Teamer(-in) 09.01.2015 16:24
Hallo Luca,

erstmal herzlich willkommen bei Beratung4kids. Ich bin Venus und hier als Teamerin tätig.
Aus dem Post entnehme ich, dass du eher Zustimmung von anderen suchst und wissen möchtest ob sie finden, dass dein Vater sich gegenüber dir falsch verhält. Habe ich das richtig verstanden?

Du kannst mit deinem Vater nicht gut umgehen und umgekehrt genauso, weil ihr verschiede Persoenlichkeiten habt. Hast du denn mit deinem Vater darüber geredet? Von all den Punkten, was belastet dich am meisten?

Liebe Grüße,

Venus
Luca13
10.01.2015 15:12
hallo ...

danke für die Antworten.

Also es stimmt schon, dass ich da Zustimmung suche und einfach auch Bestätigung suche. Denn, eigentlich weiß ich ganz genau, dass er sich mir gegenüber falsch verhält. Ich mich ihm gegenüber, als Antwort auf sein Verhalten, natürlich auch. Früher hab ich mich ja nie gewehrt und war das bravste Kind und so weiter, aber irgendwann ging das nicht mehr. Mit 12 hab ich angefangen mich zu wehren gegen die ganzen Ungerechtigkeiten. Habe gemerkt, dass ich bei ihm auf Granit stoße und so ist eben meine Abwehrhaltung entstanden, die ich jetzt eingenommen habe. Nur, einfach zu wissen, was Außenstehende darüber denken ist ja auch ganz hilfreich.

Ich hab ja bereits geschrieben, dass ruhig reden , auch nichts bringt. Alles schon öfter durch. Ich hab in der Hinsicht resigniert und bin mittlerweile auf Abwehrmodus eingestellt.

Alles belastet mich gleich schlimm ... nämlich sehr. Aber, wenn ich mich für eins entscheiden müsste, dann wäre es die ständige Kritik, obwohl er selbst um kein Haar besser ist und natürlich der Streit der dabei fast täglich entsteht. Und, wenn mir was runterfällt, dann bin ich gleich duppelig und ich soll doch besser aufpassen und ich würde allen wieder nur unnötig Arbeit machen. Ich mach alles kapuut und andere (damit meint er SICH) müssen es ausbaden usw. ...macht er ein riesen Theater, weil mir eine Tasse runter gefallen ist, oder sonst irgendwas. ..Aber .... wenn ER etwas fallen lässt, dann ist es ja garnicht so schlimm, kann ja mal passieren, und es ist ja keine Macke im Boden (obwohl eine drin ist), aber die kann man ja reparieren, ist ja kein Probleeeem ... Ja ... weil es IHM passiert ist. Das mein ich mit. Er macht ja keine Fehler und ich mach nuuuur Fehler. Ich kann ihm nichts recht machen. Das belastet mich am meisten.

Ganz ehrlich: Wenn ich nen Typen irgendwo auf der Straße treffen würde, mit dem Charakter meines Vaters. Ich könnte diesen Menschen nicht leiden und würde auch keinen Kontakt mit ihm haben wollen. Aber er ist nun mal mein Vater. Aber wenn er es nicht wäre ..... dann, wär das wahrscheinlich der Fall.

LG Luca
Venus_E
Teamer(-in) 11.01.2015 14:09
Hallo Luca, :)

ich finde dein Vater verhält sich falsch.
Er kann dich nicht so schlecht behandeln, indem
er seine Vorstellungen auf dich projiziert. Jeder Mensch ist individuell, denkt und fuehlt anders.
Wenn dich die Situation so sehr belastet, schränkt dich natürlich später ein. Wichtig ist es jetzt einen Weg zu finden, damit ihr wieder euch versteht.

ist es dir denn wichtig dich wieder mit deinem Vater gut zu verstehen oder willst du das nur mit ihm aushalten?

Liebe Grüße,

Venus
Luca13
15.01.2015 20:24
hi,

tja .... das ist die Frage ... will ich überhaupt? ... Also eigentlich schon, nur, hab ich die Hoffnung schon aufgegeben. Aber wollen tu ich schon. Aber ich versuche es schon immer. Wir haben uns noch nie sonderlich verstanden. Nur hab ich mich früher halt nie gewehrt. Jetzt schon. Und damit hör ich sicher nicht wieder auf.

Ist schwierig, weil das, was ich WILL und das, was MÖGLICH ist, so weit auseinander liegt.

Danke für die Antwort.

LG Luca
Venus_E
Teamer(-in) 16.01.2015 16:26
Hallo Luca,

wie alt ist denn dein Bruder? Und was denkt er denn darüber? Hast du denn mit deiner Mutter geredet?
ich will nicht sagen, dass es unbedingt bei dir der Fall ist. Aber du bist gerade in dem Alter, in der man sich gegenüber seine Eltern auflehnt. Da geht fast jeder Jugendlicher durch. Mit dem Alter ändert sich auch die Einstellungen gegenüber deinem Vater. Du beschreibst dich ja als sensibel, daher ist es wichtig, dass du dich vielleicht mit jemandem darüber redest. Damit es sich nicht anstaut und du noch einen Hass entwickelst, denn du nicht mehr umwandeln kannst.
Dadurch wird sich dann spaeter auch deine Beziehung nicht bessern.

Hast du und dein Vater Gemeinsamkeiten oder etwas was gerne zusammen macht?

Liebe Grüße,

Venus
Luca13
20.01.2015 16:50
hi,

also das mit der Pubertät mag ja, logischerweise in dem Alter, ein Stück weit mit reinspielen. Aber ich würde es nicht als "Pubertätssymptome" bezeichnen, weil es ja keine Spinnerei ist, sondern durchaus begründet. Pubertätsverhalten ist ja meistens nicht wirklich belegbar begründet. Es ist eben oft Altersbedingtes, Entwicklungsbedingtes, schwieriges Verhalten, wo der Grund nicht unbedingt in der Außenwelt liegt, sondern bei dem Pubertierenden selbst. Grundlose Zickerei etc. ... aber ich habe ganz sicher sichere Gründe für mein Verhalten. Das empfind ich eher als berechtigte, notwenidige Abwehr. Ich stehe einfach nur, ganz vernünftig, für meine Rechte ein. Und wehre mich endlich. Und darin, denke ich, kann man auch die Verbindung zur Pubertät festmachen. Dass ich quasi durch den Reifeprozess, der mit der Pubertät beginnt, gecheckt hab, dass ich mich wehren muss. Dass ich mir nicht immer alles gefallen lassen muss.

Verstehst du?

Mein Vater und ich haben keinerlei gemeinsame Interessen, außer, dass wir beide viel Diskutieren. Dadurch kommt ja auch oft der Streit, oder das Diskutieren kommt durch Streit. Aber so Freizeitmäßig .. gar nichts! Den Hass hab ich schon lang entwickelt .... der Zug ist abgefahren :D ... der müsste mittlerweile schon 10 mal am Ziel angekommen sein.

Wobei er schon noch grad noch so zu händeln ist, der Hass. Es ist eher eine Wut, die dann meistens in Hass übergeht. Natürlich hab ich immer noch ein Fünkchen Hoffnung. So war ich schon immer. Ich hab immer noch Hoffnung bei jeder noch so aussichtslosen Situation .... eigenartig.

Und ich denke, diese Hoffnung, hält den Hass auch etwas flach. Aber er wird nie wieder ganz weg gehen, dafür ist zu viel passiert. Ich bin generell ein Mensch, der gar nicht so richtigen bösartigen Hass empfinden, und schon gar nicht zeigen, kann. Immer nett und höflich, egal wie ich dem Gegenüber am liebsten die Kehle durchschneiden möchte. Aber auch diese Gefühle sind nach spätestens 30 Minuten wieder weg. Ich hasse niemanden so richtg. Nicht einmal Mörder, Kinderschänder, die man i, Fernseher sieht. Nich mal die ... teilweise hab ich sogar Mitleid mit Tätern. Natürlich auch mit Opfer, mehr als mit Täter. Einfach, weil ich auch darüber nachdenke, WARUM der Täter zum Täter wurde. Hat auch alles seine Gründe und Ursachen usw. ... dann fang ich an, ein gewisses Mitleid mit beiden Seiten zu bekommen. Und versuche auch immer beide Seiten zu verstehen. Mein Gerechtigkeitssinn geht bis ins Unendliche, hab ich manchmal das Gefühl. Also... Hass KANN ich gar nicht wirklich, in seiner reinsten Form, empfinden. Gibt es bei mir nicht. Natürlich ernte ich dafür Hass, dass ich auch die Täter verstehen will. Logisch. Volksseele kocht, und so.

Hoffe, du kannst mich verstehen bzw. verstehst, was ich meine.

LG Luca, danke für die Antwort.
Venus_E
Teamer(-in) 15.02.2015 13:41
Hallo Luca,

Erstmal möchte ich mich bei dir entschuldigen,
dass ich deine Nachricht übersehen habe und erst so spät antworte.

Es muss für dich wirklich schwierig sein. Besonders weil du so jung bist und wahrscheinlich die Anerkennung deines Vaters kriegen möchtest, oder?
Hast du vielleicht mal mit deinem Bruder darüber geredet? Wie er die Situation wahrnimmt?

hast du denn selber eine Idee wie sich eure Beziehung insofern verbessert, dass sie dich nicht mehr belastet?

ich freue mich schon auf deine Antwort,:)

Venus