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Thema: Gefangen zwischen Tränen, Ängsten und Chaos

Eröffnet am 05.12.2024 um 20:01 Uhr

Lynn1234
05.12.2024 20:01
Ich weiß nicht ob das hier ein Thema ist das ich einbringen darf aber ich schreibe es trotzdem weil ich nicht mehr weiterweiß. Irgendetwas stimmt nicht mit mir. In den letzten ca. 4 Monaten habe ich angefangen Ängste zu entwickeln die ich noch nie zuvor hatte. Dinge die eigentlich ganz einfach sind wie Telefonieren oder an der Kasse etwas bezahlen fallen mir plötzlich unglaublich schwer. Dabei hatte ich mit solchen Sachen früher nie Probleme.

Ich mache seit dem Kindergarten Zirkus als Hobby also eigentlich schon immer. Auf der Bühne zu stehen war für mich immer selbstverständlich ein Ort an dem ich mich wohlgefühlt habe. Aber seit kurzem bekomme ich davor oder sogar währenddessen diese schlimmen Momente. Vielleicht sind es Panikattacken vielleicht auch nicht aber ich kann dann kaum noch atmen fange an zu zittern und verliere völlig die Kontrolle.

Was mich zusätzlich belastet ist dass ich plötzlich auch Angst habe in die Schule zu gehen. Und das obwohl nie etwas passiert ist was das erklären könnte. Alles fühlt sich gerade schwer und erdrückend an und ich verstehe nicht warum. Es macht mich traurig und verzweifelt.

PS. Ich hab schon eine Mailberatung aber nicht zu diesem Thema wenn das hier nicht reinpasst und andere die hilfe hier mehr benötigen müsst ihr mir auch nicht zurückschreiben.
Liebe Grüsse
Lynn
Celine
Teamer(-in) 14.12.2024 14:28
Hallo Liebe Lynn,

es tut mir leid, dass du jetzt so lange auf deine Antwort hier warten musstest. Ich war krank, deshalb antworte ich dir erst jetzt.
Bevor ich aber auf deine Nachricht eingehe, möchte ich dir mitteilen, dass ich mich mit deiner EB ausgetauscht habe. Du weißt vielleicht schon, dass es für uns beide in Ordnung ist, dass die Beratung hier im Forum stattfindet.

Du schreibst, dass du in den letzten Monaten verschieden Ängste entwickelt hast, die dich offenbar auch stark im Alltag beeinträchtigen. Ich stelle mir das super belastend vor, gerade wenn sich dabei um Situation handelt, die zuvor kein Problem für dich dargestellt haben. Es scheint für dich auch keinen Auslöser zu geben. Ich schätze, das macht die Ängste nicht besser, hm?

Die Angst, die du beim Zirkus beschreibst, ist sehr eindrücklich für mich. Wirkt sich das denn auch negativ auf deinen Auftritt aus? Und: was tust in einer solchen Situation?
Schaffst du es denn in die Schule, trotz der Angst? Verändert sich die Angst, wenn du dann in der Schule bist? Wie macht sich die Angst in den verschiedenen Situationen bemerkbar? Ist sie gleich oder gibt es Unterschiede?

Für den Anfang habe ich dir einige Fragen gestellt. Ich möchte gerne versuchen deine Situation möglichst gut zu verstehen, damit ich dir auch gut helfen kann. Wenn die Fragen für dich aber zu viel sind oder du auf eine Frage nicht antworten möchtest, dann ist das natürlich total in Ordnung.

Liebe Grüße
Celine

Celine
Teamerin
Beratung4Kids
Lynn1234
14.12.2024 21:11
Hallo Celine
Das ist gar kein Problem das ich ein bißchen warten musste. Ich hoffe es geht dir wieder besser.

Das mit dem Zirkus hat mich das auch sehr geschockt als ich das das erste mal hatte. Ich versuche es dan trotzdem durchzuziehen aber es klappt nicht immer gleich gut. Ich weiß nicht ob man das von außen sieht das es mir so geht. Ich hoffe immer das man es mir nicht ansieht und ich versuche es dan einfach zu überspielen. Aber es hat auch schon Situationen gegeben wo ich es wirklich nicht mehr geschafft habe und es die anderen auch gemerkt haben.
In die Schule zu gehen schaffe ich fast immer aber ich muss auch von meinen Eltern aus wo sie ja eigentlich recht haben. Aber im letzten halben jahr habe ich schon deutlich öfters gefehlt als sonst was eigentlich ja nicht in ordnung ist.
Die Angst verändert sich eigentlich nicht gross ab und zu aber eher selten.

Die Unterschiede sind das ich in manchen Situationen angst habe und dazu zittern oder manchmal noch dazu nicht mehr so gut atmen kann als sonst. Aber manchmal habe ich auch Angst und dan wird mir übel. Oder manchmal werde ich auch einfach ganz ruhig.

Liebe Grüße Lynn
Celine
Teamer(-in) 22.12.2024 20:50
Liebe Lynn,

Ich finds toll, dass du trotz der Angst immer versuchst alles so gut es geht durchzuziehen. Dass es dann mal besser und mal weniger gut funktioniert, ist dabei absolut in Ordnung. Hat dich aus dem Zirkus schon einmal jemand darauf angesprochen?
Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, die Ängste immer wieder auszuhalten. Ich kann mir auch vorstellen, dass du immer in Alarmbereitschaft bist, wenn du weißt, dass du dich gerade in eine Situation begibst (begeben musst), in der die Angst wieder erscheint. Das ist sicherlich auch sehr anstrengend. Und gerade deshalb ist es mir wichtig, dir zusagen, es ist okay, wenn du eine Pause brauchst und dann auch mal nicht zur Schule gehst. So gibst du dir, deinem Körper und deiner Seele mal Zeit zum Durchatmen.

Kannst du denn die Weihnachtszeit jetzt nutzen, oder macht dir die Zeit auch Angst?
Gehen dir während der Angst bestimmte Gedanken durch den Kopf? Vlt. kannst du mal versuchen, beim nächsten Mal darauf zu achten. Ich kann mir vorstellen, dass wir so erkennen können, wovor genau du in diesen Situationen Angst hast.Und wenn du magst, können wir überlegen, was dir dann helfen könnte.

Liebe Grüße
Celine

Celine
Teamerin
Beratung4Kids
Lynn1234
27.12.2024 23:11
Hallo Celine
Aus dem Zirkus angesprochen hat mich noch nie jemand direkt. Jemand fragte einfach mal wieso ich meinen Einsatz verpaßt habe aber sonst nicht.
Das mit dem "mal nicht zur Schule gehen geht leider nicht da meine Eltern bei diesem Thema sehr streng sind und ich wirklich nur Fehlen darf wenn es nachprüfbar ist das ich Krank bin z.b. Fieber. Aber da haben sie auf eine gewisse Art und Weise auch recht.

Ich hatte schon ein bisschen Angst vor der Weihnachtszeit vorallem wenn wir mit der ganzen Verwandtschaft feiern und so viele leute da sind und bei uns in der Familie gibt es viel Streit auch an Weinachten dafor hatte ich auch Angst aber es war nicht ganz so schlimm wie ich dachte. Es war auch nicht extrem schön aber okay in meinen Augen gesehen.

Ja, während einer panikataken geht mir viel durch den Kopf.
Z.b.

"Alle schauen mich an ich blamiere mich total."

"Ich komme aus diesem Zustand nicht mehr raus."

"Was bin ich für ein Versager oder wie dumm man sein kann."

"Ich kann und will nichts mehr."

"Ich schaffe das nicht."

Diese Gedanken waren glaube ich sehr überwältigend und haben die Angst noch stärker gemacht.
Liebe Grüße Lynn
Celine
Teamer(-in) 04.01.2025 17:17
Liebe Lynn,

Was antwortest du, wenn du auf deine verpassten Einsätze angesprochen wirst? Und darf ich fragen, ob du bereits mit deinen Eltern über deine Angst gesprochen hast?

Es freut mich, dass die Weihnachtszeit besser was als erwartet, auch wenn es nur "okay" war. Vorallem wenn die Vergangehiet gezeigt hat, dass es aucha nders sein kann. Wie war es an Silvester? Ich kann mir vorstellen, dass die Lautsstärke durch das Feuerwerk auch Angst machen kann, oder?

Die Gedanke, die schilderst, wirken als könnten sie sehr belastend und anstrengend sein, hmm? Irgendwie scheinst du die Situation ja trotzdem zu schaffen. Das finde ich sehr beeindruckend. Was hilft dir dabei? Was machst du, damit du diese Situationen doch durchziehen kannst? Hast du eine Erklärung, wo die Gedanken auf einmal her kommen und sind sie Situationsabhängig?

Ich freue mich auf deine Antwort

Liebe Grüße
Celine

Celine
Teamerin
Beratung4Kids
Lynn1234
11.01.2025 13:37
Hallo Celine

Wenn ich auf meinen verpassten Einsatz angesprochen werde sag ich meistens das ich einfach müde bin oder das ich halt einfach in gedanken wo anders war. Meine Eltern wissen das nicht mit der Angst aber ich will das auch nicht unbedingt. Ich glaube das würden sie nicht so gut verstehen.

Silvester habe ich nicht mit meiner Familie verbracht da hatten wir bis kurz nach Mitternacht eine Zirkus Aufführung. Ich mag das Feuerwerk zwar nicht so gerne aber ich hatte zum Glück keine Angst vor denn Knallen.
Das alles durchzuziehen ist sehr schwer für mich. Ich glaube was mich antreibt ist die Angst was andere sonst von mir denken und das ich hoffe das wenn ich einfach normal weiter mache das es dann wider besser wird. Weißt du man kann sich das so vorstellen wie ein Shhutzanzug den ich habe. Sobald ich aus meinem Zimmer gehe habe ich den an und dann überspielen ich wir es mir geht und wenn ich wider zurück in mein zimmer komme fällt der wider ab. Und dan bin ich oft traurig und manchmal dröhnt und pfeift es in meinem Kopf.
Von wo die Gedanken dann kommen weiß ich auch nicht so genau.

Liebe Grüsse Lynn
Lynn1234
11.01.2025 13:38
Hallo Celine

Wenn ich auf meinen verpassten Einsatz angesprochen werde sag ich meistens das ich einfach müde bin oder das ich halt einfach in gedanken wo anders war. Meine Eltern wissen das nicht mit der Angst aber ich will das auch nicht unbedingt. Ich glaube das würden sie nicht so gut verstehen.

Silvester habe ich nicht mit meiner Familie verbracht da hatten wir bis kurz nach Mitternacht eine Zirkus Aufführung. Ich mag das Feuerwerk zwar nicht so gerne aber ich hatte zum Glück keine Angst vor denn Knallen.
Das alles durchzuziehen ist sehr schwer für mich. Ich glaube was mich antreibt ist die Angst was andere sonst von mir denken und das ich hoffe das wenn ich einfach normal weiter mache das es dann wider besser wird. Weißt du man kann sich das so vorstellen wie ein Shhutzanzug den ich habe. Sobald ich aus meinem Zimmer gehe habe ich den an und dann überspielen ich wir es mir geht und wenn ich wider zurück in mein zimmer komme fällt der wider ab. Und dan bin ich oft traurig und manchmal dröhnt und pfeift es in meinem Kopf.
Von wo die Gedanken dann kommen weiß ich auch nicht so genau.

Liebe Grüsse Lynn
Celine
Teamer(-in) 21.01.2025 23:06
Liebe Lynn,

wie geht es dir? Es tut mir leid, dass du wieder so lange auf meine Antwort warten musstest. Ich hatte nun schon mehrmals vor dir zu antworten, habe es dann im Alltag aber vergessen. Das tut mir sehr leid. Ich hoffe, künftig zuverlässiger sein zu können.
Sollte es dir mal zu lange dauern, dann sag ruhig bescheid. Wir finden dann eine Lösung.

Die Angst treibt dich an, die Angst zu überstehen, hm? Auch hier stelle ich mir das als sehr belasten und anstrengend vor. Da musst du am Ende des Tages ja total K.O. sein, oder?
Darf ich fragen, weshalb du nicht mit deinen Eltern sprechen magst? Gibt es vielleicht auch jemand anderen bei dem du dir das vorstellen kannst. Es kann sicherlich entlastend sein, zuwissen, dass da jemand im Umfeld ist, der weiß, was gerade los ist.

Wie kann ich dich hier gut unterstützen? Was brauchst du von mir?

Ich freue mich wieder von dir zu lesen.

Liebe Grüße
Celine

Celine
Teamerin
Beratung4Kids