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Thema: Gestörtes Ess- und Denkverhalten

Eröffnet am 26.01.2017 um 03:08 Uhr

Ella20
26.01.2017 03:08
Guten Abend,

da ich seit einiger Zeit ein ziemlich gestörtes Essverhalten habe und mich auch sehr unwohl fühle, hoffe ich, dass ich mir hier vielleicht Rat holen kann. Ich bin nämlich wirklich am verzweifeln.
Seit circa zwei bis drei Jahren mache ich regelmäßig und viel Sport (ca 3-5 mal in der Woche) und achte auch sehr auf meine Ernährung, da mir meine Gesundheit wichtig ist und vor allem, dass ich mich wohl und schlank, bzw fit in meinem Körper fühle. Fitness ist also seit dem ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und Inhalt meiner Gedanken. Bisher hat das auch meistens gut geklappt, insofern, dass das für mich ungezwungen war und ich mich in meinem Körper wohl gefühlt habe.
Seit ca. 3 Monaten ist das leider nicht mehr so. Ich mache zwar immernoch sehr viel Sport (mittlerweile 6 Tage die Woche), allerdings ist mein Essverhalten komplett unkontrolliert und ich fühle mich sehr unwohl und habe auch zugenommen. Ich empfinde mein Essverhalten als gestört, weil ich den ganzen Tag an nichts anderes denken kann, als ans Essen und daran, dass ich nicht so viel essen sollte, aber trotzdem die ganze Zeit am Essen bin. Hierbei esse ich meistens über meinen Hunger heraus und habe eigentlich Tag und Nacht das Gefühl, Steine im Bauch zu haben. Die Sachen die ich esse sind nicht mal so ungesund. Es ist viel Gemüse und Vollkorn und wenig Zucker oder Fett. Also gibt es bei mir eigentlich fast nur Gesundes. - Aber das schaufel ich mir haufenweise rein.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das daran liegt, dass ich mit meiner Gesamtsituation momentan überfordert bin. Das alles hat nämlich angefangen, nachdem sich ziemlich viele Dinge in meinem Leben verändert haben. Die letzten zwei Monate hatte ich ziemlich viel mit Liebeskummer zu kämpfen und merke auch, dass mein Selbstwertgefühl viel schlechter ist, als es einmal war. Letzten September hatte ich mich von meinem Exfreund getrennt (mit dem ich 5 Jahre zusammen war und jetzt erst mal große Probleme hatte, mich neu zu orientieren) und habe dann im Oktober angefangen zu studieren und bin im November dann von meinen Eltern ausgezogen und dafür in die Stadt gezogen, in der ich jetzt studiere. Ich glaube, die ganzen Veränderungen und der Stress sind sicherlich Mitgrund für mein momentanes Essverhalten, deswegen beschreibe ich das hier so genau :D

Ich bin nur mittlerweile wirklich verzweifelt, weil ich nicht weiß, wie ich mein Essverhalten wieder in den Griff bekommen soll.
Ich hoffe, ich konnte mein Problem einigermaßen nachvollziehbar schildern und würde mich auf eine Antwort sehr freuen!

Liebe Grüße
Fynn
Peer-Berater(-in) 26.01.2017 10:16
Guten Morgen Ella.

Es ist ziemlich normal, dass nach einer Trennung das Lebe etwas aus den Bahnen geworfen wird, was sich bei jedem anders äußert. Immerhin waren es 5 Jahre, wo man jemanden bei seiner Seite hatte und dass dieser Teil nun fehlt, kann einem Probleme bereiten.
Da du jedoch fast nur gesundes isst, ist es gar nicht so schlimm, wenn du mal etwas mehr isst. Da du jedoch beschreibst, dass es über den Hunger hinaus geht und du nur noch daran denken kannst, solltest du beobachten in welchen Situationen es verhäuft auftritt. Ich kenne viele (und zähle mich auch dazu), die aus Langeweile oder Frust essen. Ist so etwas bei dir der Fall? Wenn ja, dann hast du immerhin die Ursache.
Generell kann ich dir empfehlen dir nur eine bestimmt Portion zuzubereiten und nebenbei viel Wasser zu trinken. Natürlich hat das viel mit Selbstkontrolle zutun und muss geübt werden. Deswegen sei nicht zu hart, wenn es mal nicht klappt. Das Wasser soll lediglich deinen Magen füllen, damit du eher das Gefühl hast, dass nichts mehr geht, aber ich denke, dass du das bereits weiß, wenn du dich mit gesunder Ernährung auseinander gesetzt hast.
Bei uns (wohne noch bei meiner Familie) hilft das portionengerechte Kochen oder Zubereiten in soweit, dass wir dann meistens wirklich nur das Essen und so danach nicht rein aus Appetit oder Laune weiter essen.
Wichtig ist auch, dass du dir dein Selbstwertgefühl wieder aufbaust. Eine Methode wäre, dass die dir täglich aufschreibst, was du an dir magst, worauf du stolz bist und was du bereits erreicht hat. Immer so 5 Dinge, bis dein Selbstwertgefühl wieder hoch geht.
Wenn das Essen vom Stress und den Veränderungen kommt, versuch dir am Tag etwas Ruhe zu gönnen. Einfach eine Pause, so dass du entspannen kannst und (auch wenn es nur eine halbe Stunde ist) dem Stress entfliehen kannst. An die Veränderungen kann man sich leider nur mit der Zeit gewöhnen, da braucht jeder unterschiedlich lang.

Ich hoffe ich konnte dir wenigstens etwas helfen :)

Fynn
Bewerber (Peer)
Beratung4Kids
Bewerber sind Personen, die sich als Berater bei Beratung4Kids beworben haben und sich im Auswahlverfahren befinden