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Thema: Esssüchtig und zu dick

Eröffnet am 03.11.2016 um 01:48 Uhr

Natsu
03.11.2016 01:48
Hallo erstmal!
Ich bin ein 18 Jahre altes Mädchen und ich bin mir sicher, dass mein Essverhalten ziemlich unnormal ist.
Ich fange einfach mal von vorne an und hoffe, dass der Eintrag hier nicht zu lang wird.
Also, ich fühle mich schon seit ungefähr 6 Jahren unwohl in meinem Körper. Als Kind habe ich den ganzen Tag draußen getobt und war ziemlich schlank. Aber irgendwie hat sich das geändert und ich habe angefangen immer mehr drinnen zu sitzen. Statt draußen zu toben habe ich eigentlich immer mehr gelesen und nebenher immer mehr Süßigkeiten genascht.
Als ich damit angefangen habe war ich ungefähr 12. Nach ein paar Monaten habe ich logischerweise zugenommen und ich hatte plötzlich einen etwas gewölbten Bauch. Das hat mir gar nicht gefallen, aber ich wollte nicht mit meinen Eltern darüber reden und habe deshalb auch nie wirklich eine Diät gemacht.
Vor 3 Jahren allerdings habe ich immer mal wieder versucht abzunehmen. Das ganze hat nie wirklich geklappt, weil ich leider sehr gerne esse und kein großer Sport-Fan bin.
Vor 2 Jahren habe ich mich dann entschlossen, wirklich abzunehmen, weil mir mein schwabbeliger Bauch absolut nicht mehr gefallen hat. Ich habe mir viele verschiedene Pro-Ana Seiten durchgelesen, einfach um mir Tipps zu holen, wie ich abnehmen kann, ohne meinen Eltern davon zu erzählen. Mir war es immer peinlich, zuzugeben, dass ich mich zu dick finde und unwohl fühle, außerdem haben sie sich zu der Zeit scheiden lassen und waren eh immer genervt.
(Die Scheidung war aber ganz sicher! KEIN Auslöser für eine Essstörung, im Gegenteil. Ich habe mich sehr wohl damit gefühlt, da meine Eltern seit ich denken kann immer gestritten haben und nur der Kinder wegen zusammengeblieben sind, mir wäre lieber sie hätten sich viel früher getrennt und sich dafür die ganze Zeit respektvoll behandelt.
Ich erzähle das jetzt nur, weil ich klarmachen will, dass ich mich mit der neuen Situation viel wohler gefühlt habe und es mir familiär gesehen also gut ging.)
Ich habe also angefangen, eine Diät zu machen. Ich wollte natürlich keine Ernährungsumstellung machen und anfangen zu trainieren, weil mir das viel zu langsam gegangen wäre und ich dann sofort demotiviert aufgegeben hätte. Ich habe dann an Tagen, an denen meine Mutter spät aus der Arbeit kam (zweimal pro Woche) einen Diät-Tag gemacht. Meistens habe ich an diesen Tagen dann zum Frühstück einen Apfel, zum Mittagessen eine kleine Portion Cornflakes und Abends ein belegtes Toast gegessen, insgesamt waren dass so 500 Kalorien pro Tag.
An den restlichen Wochentagen habe ich relativ normal gegessen, wobei ich abends immer öfter gesagt habe, dass ich keinen Hunger habe und so das Abendessen "sparen" konnte.
Bloß am Wochenende (wobei das meist Freitag Mittag anfing) habe ich deutlich mehr gegessen, weil ich abends den Chips und Süßigkeiten nicht wiederstehen konnte.
Oft habe ich am Wochenende dann das wieder draufgefressen, was ich unter der Woche runtergehungert habe. Mit der Zeit konnte ich diese Fressattacken etwas eindämmen, sodass ich nicht mehr jedes Wochenende "gefressen" habe. Ich habe teilweise sogar einen leichten Würgereiz verspürt, wenn ich Kuchen oder Pudding essen "sollte".
An meinen zwei wöchentlichen Diättagen habe ich dann meistens "Ana-Diäten" ausprobiert. Meistens habe ich an den Tagen jeweils nur 3 Äpfel und 3 Eier gegessen, aber auch eine Schokoladendiät oder Gummibär-Diät habe ich öfters gemacht.
Ich habe durch diese Phase in etwa 3 Monaten 9 Kilo verloren. Ich war mit 48 Kilo (bei 1,73m) dann endlich so weit, dass mein Bauch deutlich flacher war und ich eine leichte "Tigh-Gap" hatte (was mir zusätzlich zu dem flachen Bauch inzwischen auch wichtig war). Ich wollte noch ein bis zwei Kilo abnehmen, damit mein Bauch wirklich ganz flach war, aber alles in allen war ich so unglaublich glücklich mit meiner Figur. Ich war auch nicht gerade dürr oder abgemagert sondern einfach schlank. (Mir ist bewusst dass mein Gewicht für meine Größe damals ziemlich niedrig war).
Aber ich war einfach so glücklich damals, als ich das erste Mal bewusst in den Spiegel geschaut habe und die Veränderung bemerkt habe. Ich habe auch Komplimente von einer sehr guten Freundin bekommen, die mich schon gewarnt hätte, wenn ich ungesund dünn ausgesehen hätte, aber ich sah einfach fitten aus. (Obwohl ich bis auf einige Sit-Ups keinen Sport gemacht habe.) Ich habe mich leicht gefühlt, nicht mehr wie ein Trampeltier, es ging mir einfach gut, ich war selbstbewusster.
Dann hatte ich Geburtstag, ich habe mir extra eine kalorienarme Karottentorte gewünscht. Meine Mutter hatte sich damals ab und an beschwert, weil ich so dünn geworden war, und keinen Hintern mehr in der Hose hätte, aber ich habe jede mögliche Diät abgestritten.
An meinem Geburtstag hat sie dann noch kleine Vanilleschnecken gekauft. Die habe ich mir schmecken lassen, weil ich zu der Zeit immer mehr Lust auf die verschiedensten Sorten von Essen hatte. Diese Schnecken hat sie dann öfters gekauft, obwohl ich das nicht wollte. Das (ich denke das es das war) hat einige Fressanfälle ausgelöst. Ich habe mir dauernd was zu Essen geholt, von Diät (besonders von Äpfeln und Eiern) wollte ich nichts mehr wissen, auch wenn ich mich ab und zu durchgerungen habe, einen Tag lang eine Schokodiät zu machen. Ich habe auch Abnehmtabletten in der Drogerie gekauft, was aber nichts gebracht hat, weil ich dauernd am Fressen war. Ich hatte in kürzester Zeit 5 Kilo zugenommen und wollte immer wieder ansetzen, eine neue Diät zu machen, weil ich ja schon weiter von meinem Ziel entfernt war und nicht fassen konnte, wie viel ich wieder zugenommen hatte, auch wenn ich zwar wieder etwas moppliger aussah, aber eigentlich noch schlank war. Ich hätte mir einfach keinen Druck machen sollen weiter abzunehmen, sondern versuchen sollen eine Pause zu machen und das Gewicht zu halten. Dadurch, dass ich aber immer noch abnehmen wollte hatte ich so eine Blockade, die mich zwang das Gegenteil zu machen.
Also habe ich immer mehr gegessen und war zwei Monate später schwerer als zu Beginn der Diät. Ich wog ungefähr 58 Kilo. Dann konnte ich einige Wochen mein Gewicht halbwegs halten, und es begann ein neuer Fresszyklus. Ich habe bald über 60 Kilo gewogen, was mich so sehr schockiert hat, das ich mein Gewicht wieder ein paar Wochen halten konnte. Ich konnte nicht fassen, das plötzlich eine 6 vorne auf der Waage stand, wo kurz vorher eine 4 war! Ich habe mich richtig schlecht gefühlt, ich habe einfach nur noch gefressen, hatte Schuldgefühle und habe mich ohnmächtig gefühlt, weil ich jetzt die ganze harte Arbeit (und sogar mehr) noch einmal wiederholen musste. Ich konnte es nicht fassen, wie ich in so kurzer Zeit meine harte Arbeit und mein "Glück" weggeworfen habe, ich war extrem unzufrieden mit meinem Körper, der wieder ziemlich moppelig war. Ich hatte sogar leichte Cellulite an den Beinen, die mich vorher so unglaublich stolz gemacht haben.
Ich habe einfach nur gefressen, es war wie ein Drang irgendwas zu essen, auch wenn nichts im Haus war, worauf ich Lust hatte. Also habe ich oft irgendwas zusammengepanscht, was natürlich auch nicht geschmeckt hat, also habe ich mir als "Entschädigung" für das eklige Essen etwas anderes zu Essen gesucht. Und natürlich habe ich auch sehr oft Chips gekauft. Während der Diät-Zeit habe ich das Essen wirklich geschmeckt, ich habe es genossen, jetzt habe ich mindestens 2, eher 3 Portionen gebraucht bis ich total voll war und mir schlecht war, weil ich nach der ersten Portion immer festgestellt habe, dass ich das Essen reingestopft habe ohne den guten Geschmack wahrzunehmen (was mir nach der dritten Portion natürlich auch nicht gelang). Das unfreiwillige Ende meiner Diät (oder leicht annorektischen Phase) ist jetzt seit ca. 1,5 Jahren vorbei und ich wiege inzwischen 70 Kilo.
Mein Gewicht und mein Aussehen was mir irgendwann egal, ich habe es nicht einmal registriert.
Aber ich bin jetzt wirklich dick, ich habe einen ziemlich dicken, "Hängebauch", meine Beine und sogar mein Gesicht und Hals sind deutlich dicker geworden. Mir ist klar, dass mein Gewicht vielleicht ungefähr im Normalbereich liegt, aber ich bin trotzdem dick. Seit einem Jahr mache ich Pole-Dance, eine Sportart, die mir endlich mal Spaß macht. Trotzdem bin ich völlig unsportlich, wenn ich schnell eine Treppe hochgehe keuche ich. Beim Pole-Dance lerne ich zwar in letzter Zeit etwas dazu, aber ich bin die schlechteste. Ich habe kaum Muskeln, kann nicht mal eine Liegestütze machen (obwohl ich zur Zeit immer weiter runterkomme), aber ich fühle mich trotz meiner kleinen sportlichen Erfolge seeehr schlecht. Ich weiß, dass mir oft mein Gewicht ein Hindernis ist, bei Übungen wo ich meinen ganzen Körper mithilfe meinen (praktisch nicht vorhandenen Armmuskeln) wo hochziehen oder -drücken muss hätte ich es mit 20 Kilo weniger Gewicht sicher leichter. Seit zwei Wochen mache ich jetzt auch Fitnessbalett, aber beide Sportarten zusammen ergeben auch nur 2,5 Stunden Training pro Woche, verteilt auf je ein Mal.
Ich fühle mich sehr unwohl und schwer in meinem Körper und bin wirklich unglücklich damit. Ich frage mich, warum ich damals nicht einfach mein Gewicht halten konnte, immerhin war ich ja fast bei meiner Traumfigur. 58 Kilo kommen mir jetzt federleicht vor und ich will einfach endlich abnehmen, mit dieser Fresserei aufhören und sportlicher werden. Ich kaufe mir kaum neue Klamotten, weil ich immer denke, dass es nichts bringt meinem "fetten Ich" eine neue Jeans zu kaufen (auch wenn ich nur genau eine passende Jeans besitze, die ich immer anhabe), weil das Geldverschwendung wäre, wenn ich abnehme. Außerdem finde ich meinen Körper (immerhin mit meinem Gesicht bin ich relativ zufrieden) in allen Klamotten hässlich, ich trage nur lockere Sachen, die etwas von meinem dicken Bauch kaschieren, aber ich würde so unglaublich gerne bauchfreie Tops, Miniröcke und hautenge Jeans tragen, bloß eben nicht mit diesem Körper. Ich will nicht ungesund dürr sein, sondern einfach schlank und sportlich.
Ich will jetzt wieder versuchen abzunehmen, aber ich habe festgestellt, dass ich mir dieses "Nebenher"-Essen schon so sehr angewöhnt habe, dass ich mich merkwürdig fühle und ständig "Hunger" habe, wenn ich zwischen den Hauptmahlzeiten versuche, nichts zu essen. Die Hauptmahlzeiten schlinge ich immer noch in mich rein ohne sie wahrzunehmen und außer am Mittag esse ich meistens vor dem Laptop.
Ich weiß gerade einfach nicht, wo ich anfangen soll, mit meiner Mutter kann ich einfach nicht darüber reden, weil sie mich nicht verstehen würde. Auch wenn ich mir mal einen Salat zu Abend machen will, versteht sie das nicht, weil sie ja jeden Tag frisch und gesund kocht, aber ich hätte einfach oft viel lieber mehr Gemüse und Fisch als fettige Nudeln oder Reisgerichte. Aber extra kochen darf ich nicht (sonst müsste ich die Zutaten selbst kaufen) und auch wenn sie immer mal wider meckert warum ich "schon wieder Hunger habe", würde sie mich "bei so einer Diät-Spinnerei" nicht unterstützen.
Ich will also nicht mit ihr darüber reden, und wenn ich mit meinen Freundinnen darüber rede, dass ich mich unwohl mit meinem Körper fühle meinen sie nur "Ach Quatsch, du bist nicht dick", obwohl sie einfach nur zu nett sind, um so was jemals zuzugeben.
Ich hoffe, ihr glaubt jetzt nicht, dass ich mir nur einbilde dick zu sein oder so.
Es wäre eine unglaubliche Erleichterung, wenn ihr mir einen Tipp geben könntet, wie ich endlich wieder normal essen kann und mich zum Abnehmen motivieren kann. ich sage ja nicht, dass ich wieder so eine Extrem-Diät machen will, ich will zwar nicht ewig warten bis ich Erfolge sehe, wenn ich ein halbes bis ein Kilo wöchentlich abnehmen würde, wäre ich völlig zufrieden.
Ich danke euch schonmal dafür, dass ihr diesen langen Text gelesen habt und freue mich, wenn ihr mir irgendwie helfen könnt.
Liebe Grüße, Eure Natsu
Jan-Marco
03.11.2016 09:37
Hallo Natsu,

erstmal herzlich willkommen bei uns und danke für dein Vertrauen.
Ich bin Jan-Marco und Team für Beratung4Kids ich versuche dir ein wenig zu helfen.

Du schreibst das du dein essverhalten unnormal findest, dazu würde ich gerne wissen was du so täglich isst schreib mir doch mal bitte so die letzten zwei Tage was du dort alles gegessen hast auf.

Als Kind warst du noch viel draußen und hast gespielt mit Beginn der Pubertät 12 Jahre fing das ganze dann an. Ich denke irgendwann hat man das immer in der Pubertät, aber du schreibst es hat über Hand genommen das ist dann natürlich nicht mehr so gut

In deinen Körper hast du dich nie wohl gefühlt in wie fern genau womit fühlSt du dich nicht wohl. Kannst du mir das ein wenig beschreiben?

Dann sagSt du noch du hast dir diätpillen gekauft und warst auf Seiten wie pro-Anna. Da läuft mir gerade ein kalter Schauer den rücken runter. Nimmst du so Pillen immer noch? Bist du immer noch auf pro Anna? Wenn ja möchte ich dich bitten sowas nicht mehr zu nehmen und nicht mehr auf die Seite zu gehen.
Pro Anna ist drauf hinaus Mensch gezielt in die essstörung zu treiben mit ganz fiesen tricks ich Bitte dich wirklich da nicht mehr hin zu gehen okay?

Wie viel kg möchtest du gerne wiegen hast du ein WunschGewicht. Und wie viel wiegst du derzeit? Mit 48 kg möchte ich dir auch nochmal sagen warst du stark untergewichtig das ist das Ziel von pro Anna Menschen im gesundheitsgefährdend GewichtsZonen zu bringen.

Wenn du abnehmen möchtest sollte man diesen gründsätzlich mit ausgewogener Ernährung und Bewegung tun. Damit mein ich regelmäßig Mahlzeiten und Bewegung. Es dauert zwar etwas länger aber das Gewicht wird sinken und das kontrolliert und kontanz.

Ich belasse es erstmal dabei und würde mich freuen von dir zu hören.
Jan-Marco

Jan-Marco
Teamer
Beratung4Kids
Natsu
03.11.2016 16:34
Hallo Jan-Marco,
Danke für deine schnelle Antwort!
Zu deiner Frage nach dem was ich die letzten beiden Tage so gegessen habe: Vorgestern habe ich 3 Schnitzel und 2 Teller Pommes am Mittag gegessen, nachmittags dann immer wieder Süßigkeiten und abends nochmal 2 Schnitzel und etwas später noch Chips.
Gestern habe ich ein Schinken-Käse-Croissant gefrühstückt, mittags zwei große Portionen Spaghettis, nachmittags ein Stück Schokotorte und 2 Schokoriegel und abends eine Semmel und zwei Scheiben Leberkäse, danach dann noch einen Joghurt.
Was ich einfach mit unnormal meine, ist dass ich mittags eigentlich nach einer Portion satt wäre, aber immer nochmal so viel esse. Oder dass ich mir oft Chips kaufe und dann schon mal 2 Packungen am Tag esse. Und generell esse ich zwischen den Hauptmahlzeiten ziemlich oft etwas (meist ungesundes).

Ich fühle mich in meinem Körper nicht wohl, weil ich einfach ziemlich moppelig bin und mich wirklich sehr schwer fühle. Wenn ich irgendeine Art von Sport mache, merke ich einfach, dass ich immer nach ein paar Sekunden außer Puste bin und sehr wenig Kraft habe.

Auf Pro-Ana-Seiten war ich nur während meiner Diätphase vor zwei Jahren, als ich dann wieder angefangen habe so viel zu essen habe ich mir dann zwei-dreimal diese Pillen gekauft, es dann aber wieder gelassen weil die natürlich nichts gebracht haben. Ich weiß natürlich auch, dass diese Seiten schlecht waren und habe sie nur der Motivation wegen besucht, obwohl ich es doof finde, dass sie das hungern wie eine Religion zelebrieren. Seit meine Diätphase beendet ist, habe ich diese Seiten nicht mehr besucht.

Im Grunde genommen geht es mir gar nicht so sehr um ein bestimmtes Gewicht dass ich unbedingt haben will. Ich sehe das eher als Orientierungshilfe, weil ich zum Beispiel mit ca. 50 kg schlank und sehr zufrieden mit meiner Figur war. Wenn ich allerdings mit 65 Kilo auch schlank wäre, weil ich einfach mehr Muskeln hätte aös damals, dann wäre das auch ok.
Ich weiß ja, dass mein Gewicht damals eigentlich zu niedrig war und ich glaube wenn ich Sport gemacht hätte und mehr Muskeln gehabt hätte, dann hätte ich auch etwas mehr gewogen.
Im Moment wiege ich 70 Kilo, ich denke halt, dass ich mit so 50-55 Kilo zufrieden wäre, mehr wäre aber auch ok, Hauptsache ich wäre schlank.

Das Problem ist einfach dass ich zur Zeit ständig den Drang habe zu essen und nicht wirklich aufhören kann, wenn ich einmal angefangen habe.
Was den Sport angeht habe ich ja zweimal in der Woche Training, aber zuhause schaffe ich es meistens nicht, mich zum Sport machen zu motivieren.

Hast du vielleicht einen Tipp, wie ich lernen kann, normaler mit dem Essen umzugehen und mich zu regelmäßigem Sport motivieren kann?
Danke schonmal!!

Liebe Grüße, Natsuu
Jan-Marco
04.11.2016 14:17
Hallo Natsu,

danke für deine Antwort, ich gebe dir Recht das ist in der Tat sehr viel was du gegessen hast dort das sehe ich auch so.

Du schreibst das du nicht mehr auf der Pro Ana Seite bist und auch keine Diätpillen mehr nimmst das beruhigt mich sehr und ich bin stolz auf dich .
Außerdem schreibst du das, du deine Körper mollig findest gibt es auch positive und schönen Dinge an deinem Körper? Ich würde dir gerne eine Übung vorschlagen du kannst ja mal schauen ob du dich drauf einlassen magst ,am besten holst du dir jemand dazu eine Freundin/freund jemand den du vertraust gibt es da jemand?
Die Übung heißt Spiegelübung: Du stellst dich vor einem Spiegel und schaust dich im Spiegel an, dann schreibst du oder die zweite Person auf kleine klebe Zettel was du an deinem Körper magst zb Augen, Hände etc. Diese Zettel klebst du an den Spiegel und jeden Tag stellst du dich davor und schaust dich an und die Zettel und sagst dir dann an mir sind meine Augen schön zb.

Du musst dich zu Hause auch gar nicht zum Sport motivieren ,da du zwei mal die Woche Sport machst was für Sport machst du den? Zu hause reicht es wenn du dich bewegst spazieren gehe zb einfach an die frisch Luft meinst du das kriegst du hin?
Dann könntest du dir zb einen essenplan schreiben für eine Woche immer, in dem schreibst du auf was du essen möchtest am Tag und wie viel , du wohnst noch zu Hause richtig? Dann könntest du zum Beispiel auch mit deinen Eltern sprechen das die dich unterstützen wenn du dir das vorstellen kannst. Zu dem Essplan würde ich dir vorschlagen zusätzlich eine Liste zu führen was du wirklich am Tag gegessen hast und diese dann am Ende der Woche mit dem Plan vergleichen ,setzt dir also kleine Ziele und wenn du dein Ziel erreicht hast darfst du dich dafür belohnen indem du zb was schönes unternimmst oder dir dann auch mal ein Eis gönnst. Verstehst du das und was halst du davon?
Hast du Freunde mit den du raus gehen könntest und dich bewegen würde dir das helfen wenn du jemand hast der regelmäßig mit dir raus geht?

Dann wollte ich dich noch fragen ob du dir vorstellen kannst auch Unterstützung vor Ort zu holen?

Ich freué mich auf deine Antwort
Jan-Marco

Jan-Marco
Teamer
Beratung4Kids
Lebe dein Leben, sei das was du willst
Natsu
04.11.2016 18:54
Hallo Jan-Marco,
Danke für deine Antwort!
Außer meiner Figur finde ich meinen Körper ganz ok, mit meinem Gesicht bin ich zufrieden und ich mag meine Haare und kriege oft Komplimente wegen meinen schönen langen Fingernägeln. Es ist nicht so dass ich mich selbst hasse, es ist wirklich nur die Figur die mich ziemlich stört.

Was den Sport angeht: Ich habe eine Stunde in der Woche Fitnessballet und anderthalb Stunden Pole-Dance. Das ist beides meistens echt anstrengend, aber es macht viel Spaß und eine Freundin geht auch mit.
Das mit dem Spazierengehen könnte ich mal probieren, und ich fange in einer Woche einen Bundesfreiwilligendienst an, dorthin und zurück gehe ich auch zu Fuß und während der Arbeit dort muss ich viel rumlaufen und Treppen steigen, dann hab ich da schonmal Bewegung.

Das mit dem Essplan finde ich ganz gut, ich hab auch schonmal ein Esstagebuch geführt, aber irgendwann war es mir da dann egal, ob ich ganz viel aufschreiben musste, wenn ich sehr viel gegessen hatte.
Ich will nur eigentlich nicht mit meiner Mutter darüber reden, weil sie mich glaube ich nicht unterstützen würde. Wenn ich viel esse meckert sie zwar, aber wenn ich mal nicht so viel essen will, dann fragt sie immer ob ich so eine "bescheuerte" Diät mache.. Sie akzeptiert halt nicht wirklich, wenn ich etwas an mir ändern will. Außerdem ist es mir auch peinlich mit anderen (besonders mit ihr) darüber zu reden.. Deswegen würde ich zum Beispiel auch die Spiegelübung eher alleine machen wollen.
Meine Freundinnen wissen zwar, dass ich mit meiner Figur unzufrieden bin und gerne esse, aber es ist mir sehr unangenehm zuzugeben wie viel ich wirklich in mich reinstopfe und dass das eigentlich schon eine Sucht ist..
Aus dem Grund fände ich es auch schwierig mir Hilfe vor Ort zu suchen, weil dann meine Mutter davon wüsste und sie das eh ablehnen würde.

Alles Liebe, Natsu
Jan-Marco
05.11.2016 12:06
Hallo Natsu,
niemand hat gesagt das du deine Körper hasst ,es ist nur manchmal hilfreich wenn man Dinge immer wieder vor sich sieht die man gut an einem findet. Das soll einem Selbstbewusstsein geben und positive Gedanken zum gesamten Körper verstehst du wie ich das meine? Aber genau diese Dinge die du mir geschrieben hast die du toll findest könntest du dir schon mal aufschreiben und an deinen Spiegel zb kleben oder irgendwo sichtbar hin für dich.

Da hast du schon mal deine Bewegung und dann brauchst du auch gar nicht mehr machen wichtig ist wirklich nur das du dich bewegst und nicht faul rum sitzt und bewegen tust du dich dann wirklich genug . Das ist doch toll oder? Ich finde gut das du den Bundesfreiwilligendienst machst in welchen Bereich gehst du den ?
Berichtet mir doch mal wie das mit den spazieren gehen dann so klappt und ob es dir gut tut.

Ich bin gespannt was du mir zum Essenplan erzählst und ob es dir hilft lass es mich wissen. Du brauchst ja auch nicht mit deiner Mutter darüber sprechen das war nur eine Idee sie mit ins Boot zu nehmen. Ich denke das deine Mutter schimpft liegt daran das sie merkt das was mit dir nicht stimmt aber sie auch nicht weiß wie sie sich verhalten soll. Vlt würde da ein Gespräch wirklich helfen euch beide aber kein muss. Gibt es jemanden anderes der dir einfällt mit wenn du reden könntest? Klar kannst du diese Übung auch alleine machen wenn du dir das alleine zutraust kein Problem.

Deine Mutter erfährt eigentlich nicht grundsätzlich wenn du in eine Beratungsstelle zb vor Ort gehen würdest ,die Mitarbeiten haben genau wie wir hier Schweigepflicht und sagen niemand was davon wenn du das nichts möchtest. Wenn du also hingehst und sagst meine Mutter soll das nicht erfahren wird das akzeptiert und beachtet. Aber das war auch nur eine Idee und kein muss ,ich begleite dich auch gerne hier.

Ich freue mich von dir zuhören
Jan-Marco

Jan-Marco
Teamer
Beratung4Kids
Lebe dein Leben, sei das was du willst
Natsu
05.11.2016 16:43
Hallo Jan-Marco,
Ich verstehe, wie du das mit der Spiegelübung meinst, das könnte ich wirklich machen!
Das mit der Bewegung wird glaube ich in nächster Zeit durch den Bundesfreiwilligendienst dann ja auch klappen und ich versuche, regelmäßig spazieren zu gehen (besonders am Wochenende).
Ich mache den Bundesfreiwilligendienst im Altenheim, allerdings arbeite ich vorwiegend mit dem Hausmeister zusammen, aber ich habe ihn bereits kennengelernt und verstehe mich gut mit ihm.

Ich kann zwar nicht mit meiner Mutter über meine Probleme mit dem Essen reden, aber jemand anderes mit dem ich darüber reden könnte weiß ich auch nicht. Ich habe zwar wirklich tolle Freundinnen, aber es ist mir extrem unangenehm, meine Probleme mit dem Essen vor ihnen zuzugeben.

Das essen hat gestern und heute aber relativ gut geklappt, weil ich die meiste Zeit mit einer Freundin zusammen war und dann zu beschäftigt war um ständig essen zu wollen.
Ich halte dich auf dem Laufenden, wie es die nächsten Tage so funktioniert.

Was die Beratungsstelle angeht weiß ich zwar, dass die Personen dort nichts meiner Mutter erzählen würden, aber so eine Beratung kostet doch sicher einiges oder? Und durch die Kosten würde sie es ja dann wahrscheinlich doch erfahren, denke ich. Außerdem wäre es auffällig, wenn ich immer wieder irgendwohin gehen würde.

Liebe Grüße, Natsu
Jan-Marco
06.11.2016 12:56
Hallo Natsu,

das mit dem Bundesfreiwilligendienst klingt doch sehr gut dort hast du dann einen Tagesablauf der im übrigen auch wichtig ist, durch diesen Tagesablauf denkst du vermutlich auch weniger ans essen. Berichte mir doch mal gerne wie so der erste Tag dann für dich war und wie du dich dabei gefühlt hast .

Ich würde dich bitte nochmal ganz genau nach zudenken ob es nicht irgendwen gíbt den du dich anvertrauen magst auch wenn es dir peinlich ist, ich denke das wäre ganz wichtig für dich wenn du da auch vor Ort jemanden hast, vorallding jemand der dich unterstüzt oder kannst du dir das gar nicht vorstellen ?
Mich freut das es mit dem Essen die Tage gut geklappt hast, darauf möchte ich nochmal eben zurückkommen. Magst du mir mal einen Tagesablauf senden von dir der so typisch ist von dir ?
Den wie ich oben schon erwähnt habe ist ein Tagesablauf sehr wichtig und für dich glaube ich besonders ,den du schreibst wenn du beschäftig bist denkst du nicht so ans essen.

Dann zu deiner Frage mit der Beratungsstelle, in der Regel kosten dich Beratungsstellen nichts da kann man sich vorher auch gut informieren drüber. Ich denke nicht das es auffällig ist , ich selber bin Jahre lang vor Ort in eine Beratungsstelle gegangen nach der Schule damals, ich habe meinen Eltern einfach gesagt das ich den Tag länger Unterricht habe das fiel nicht ein einziges mal auf. Viele Beratungsstellen lassen sich auf feste Tage etc ein, die kennen das dort aber es war nur ein Vorschlag.
Grundsätzlich musst du die Sachen nicht machen die ich dir vorschlage.

Ich möchte nochmal zurück auf dein Gewicht kommen ,wie geht es dir momentan damit wie sind deine Gedanken ? Wie sehr ist dein Ziel noch da auf 50-55 kg zu gehen? Ich habe mir erlaubt einfach mit dem Gewicht eine Bmi zu berechnen und da möchte ich dir sagen das Gewicht wäre absolut nicht mehr gesund ,dann warst du nicht mehr schlank sondern Magersüchtig möchtest du das ? Ich denke wir sollten mal gucken das wir einen guten Rahmen für dich finden wie du dich wohl fühlen kannst, den eigentlich ist dein Gewicht mit deiner Große jetzt völlig optimal.

Ich freue mich von dir zuhören
Jan-Marco

Jan-Marco
Teamer
Beratung4Kids
Lebe dein Leben, sei das was du willst
Natsu
06.11.2016 13:47
Hallo Jan-Marco,

Ich erzähle dir dann gerne von meinem ersten Tag im Bundesfreiwilligendienst.

Ich glaube nicht, dass ich mit einer Freundin so genau darüber reden könnte. Meine Freundinnen sind zwar wirklich großartig und wissen auch, dass ich mit meinem Gewicht unzufrieden bin und abnehmen will, aber sie meinen immer dass ich nicht abnehmen muss. Und ich glaube nicht, dass ich mich traue, ihnen zu erzählen, wie viel ich wirklich immer esse und was für Probleme ich wirklich mit dem Essen habe, da schäme ich mich total. Außerdem sehe ich nur eine Freundin regelmäßig beim Training und dort will ich nicht vor allen über so was reden. Und die anderen Freundinnen sehe ich zur Zeit relativ selten, weil sie wegen der Uni wenig Zeit haben und auch keine von ihnen bei mir in der Stadt wohnt sondern alle eher in kleinen Dörfern rundherum wohnen.

Mit dem Tagesablauf hast du wahrscheinlich recht. Durch die große Lücke zwischen Abi und Bundesfreiwilligendienst habe ich jetzt einige Monate frei gehabt. Dadurch bin ich oft (besonders die letzten 3 Wochen) sehr spät (teilweise erst um 4) schlafen gegangen und irgendwann am späten Vormittag bzw. Mittag erst aufgestanden. Dann gab es essen und dann war ich eigentlich den ganzen Tag über am Laptop, weil ich viele Serien geschaut und Videos geschnitten habe. Ab und zu habe ich auch mal etwas gelesen.

Ok, ich denke mal über die Beratungsstelle nach, aber ich weiß nicht, ob ich mit jemandem so offen reden kann, wenn die Person direkt vor mir sitzt. Übers Internet fällt es mir einfach leichter ganz ehrlich zu sein.

Was mein Gewicht angeht weiß ich halt, dass ich mit so 50 kg schlank war. Ich habe erst vor kurzem Fotos von mir mit dem Gewicht angeschaut und ich finde nicht, dass ich ungesund dünn ausgesehen habe. Man hat keine Knochen sehen können oder so, sondern ich war einfach schlank.
Aber ich nehme das Gewicht nur so als Orientierung, weil ich bei dem Gewicht halt dünn war, wenn ich mit 60-70 Kilo auch dünn wäre, dann wäre ich auch zufrieden mit dem Gewicht.
Also eigentlich ist mir das Gewicht ganz egal, solange die Figur dann passt.

Ich freue mich auf deine Antwort,
Liebe Grüße, Natsu
Jan-Marco
07.11.2016 21:34
Hallo,

dann bin ich gespannt was du mir berichtest wie es dir da so geht, am interessantesten finde ich dann natürlich wie es während desen mit deinem essverhalten ist und funktioniert.

Möchtest du überhaupt mit jemandem darüber außerhalb sprechen oder willst du dich gerne hier austauschen?
Das mit der Beratungsstelle musst du nicht machen es war nur eine Idee von mir , das es evtl helfen könnte aber das musst du nicht tun okay?

Ich finde dann sollten wir beide mal einen Tagesablauf für dich finden für die Wochenenden, nicht das du an den wieder in massives essen verfällst. Was hältst du davon?
Wie ist es den momentan mit dem essen ist es schon besser damit?

Was heißt für dich dünn und schlank wie sieht das für dich aus ? Wie stellst du dir dein Körper vor wie ist er perfekt beschreib mir das doch mal bitte . zusätzlich würde ich dich bitten mir deinen Körper jetzt zu beschreiben wie du ihn jetzt siehst.
Das ist wichtig zu wissen, weil momentan hast du eigentlich idal Gewicht.

Wie geht es dir momentan so?
Ich freue mich auf deine Antwort
Jan-Marco

Zuletzt editiert am: 07.11.2016 21:47, von: Jan-Marco


Jan-Marco
Teamer
Beratung4Kids
Lebe dein Leben, sei das was du willst
Natsu
07.11.2016 22:23
Hallo Jan-Marco,

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mit jemandem außerhalb darüber reden will. Einerseits wäre es vielleicht ganz schön, andererseits würde es mir wahrscheinlich schwer fallen, ehrlich zu sein, wenn ich die Person, der ich das erzähle in echt sehe.
Deswegen glaube ich, dass ich mich lieber weiter hier austauschen würde.

Das mit dem Tagesablauf für die Wochenenden fände ich gut!
Das mit dem Essen wechselt immer. Mittags schaffe ich es jetzt immer nur so eine bis anderthalb Portionen zu essen (statt 2 oder 3), aber zwischendrin habe ich trotzdem dauernd das Verlangen nach Essen. Manchmal klappt es dann besser und manchmal schlechter mich zurückzuhalten.

Mit schlank meine ich vor allem einen flachen Bauch (aber wirklich nur flach, man sollte keine Knochen oder Rippen sehen können) und schlanke Beine mit einer kleinen Lücke dazwischen. Also nicht extrem dürr, aber halt so, dass die Oberschenkel nicht aneinander reiben.
Im Moment ist mein Bauch ziemlich dick (ich hab mal gemessen, der Umfang sind 98cm), sogar wenn ich liege ist er deutlich nach oben gewölbt. Meine Beine sind (besonders an den Oberschenkeln) ziemlich dick und auch meine Arme sind leicht schwabblig.

Mir geht`s relativ gut, wenn man von meinen Problemen mit dem Essen und meinem Körper mal absieht.

Liebe Grüße, Natsu