Thema: Ich kann nicht mehr

Hallo erstmal,
ich bin 16 Jahre alt und in der 10. Klasse eines Gymnasiums und ich hege einen gewaltigen Selbsthass, ich hasse einfach alles an mir. Ich habe auch meine Freunde verloren, ich hab nurnoch eine Freundin, mit der ich aber in der Schule kaum was mache, nur manchmal in der Freizeit. Vor etwa 3 Monaten habe ich angefangen, mich selbst zu verletzen. Anfangs nur Schläge, mittlerweile ritze ich mich. Ich habe mir auch sofort beim Vertrauenslehrer Hilfe geholt und bin in einer Beratungsstelle. Vor knapp einem Monat haben es meine Eltern rausgefunden, ich bin zu meinem Vater gezogen. Er will mir mit einem strukturierten Tagesablauf helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Nur irgendwie versteh ich mit mittlerweile selbst nicht mehr. Ich will ja, dass es besser wird, aber mir fällt alles sehr schwer. Ich denke immer, ich werde ja eh nur versagen und ich will eigentlich gar nichts mehr. Ich gucke nur Serien oder spiele am Handy.
Ich trau mich nicht, offen mit meinen Eltern zu reden, weil es sie fertig macht. Meine Mutter weint, sie macht sich Selbstvorwürfe und hat letzte Woche auch mir Vorwürfe gemacht. Mein Vater versteht mich auch nicht, aber versucht, mir zu helfen. Mir ist der Umzug aber zu viel, so dass ich wahrscheinlich wieder zu meiner Mutter gehe. Ist das die richtige Entscheidung?
Ich habe meinen Eltern auch angelogen und gesagt, es geht mir besser, weil ich einfach nicht anders kann. Ich trau mich nicht, mit ihnen zu reden. Eine Therapie will ich auf gar keinen Fall!
Ich bin die ganze Zeit niedergeschlagen und esse seit 2 Wochen auch weniger. Ich weiß, dass das nur die üblichen 'Pubertäts-Probleme' sind, aber ich bin so fertig. Es geht mir immer schlechter, Kann mir jemand helfen oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

Hallo.
Ich bin hier selber nur eine Userin und sogar noch jünger als du, aber ich denke einige deiner Gefühle kann ich trotzdem nachvollziehen.
Erstmal finde ich es sehr gut, dass du dir Hilfe gesucht hast! Ich bin in einer anderen Situation, gehe den Schritt aber im Moment selbst und ich weiß, dass es nicht leicht ist.
Und auch dieses etwas ändern wollen, aber es nicht können, kenne ich in einer gewissen Form. Manchmal ist man glaube ich so sehr in seinem dunklen Loch gefangen, dass man einfach nichts tun kann. Trotzdem ist es gut, wenn du kämpfst und den Willen behältst, etwas ändern zu wollen - ich denke, dass ist der erste Schritt zur Besserung, auch wenn der Weg lange dauert.
Ich ziehe mich im Moment selber sehr vor meinen Freunden zurück und habe echt Angst, sie zu verlieren, doch ändern kann ich daran auch nichts. Ich hoffe, dass meine Freunde das nicht zulassen, denn ich selber kann es einfach nicht ändern oder verhindern.
Wegen der Selbstverletzung: Hast du mal an Alternativhandlungen gedacht? Ich habe mit dem Thema vor kurzem selbst erste Erfahrungen gemacht und habe mich deshalb auch hier amgemeldet und Lysann hat mir verschiedene Alternativhandlungen vorgeschlagen.
Das du mit deinen Eltern schlecht reden kannst verstehe ich gut, ich habe da selbst große Schwierigkeiten mit. Ob es richtig ist, zurück zu deiner Mutter zu ziehen, kannst du wahrscheinlich nur selbst entscheiden, ich denke du solltest einfach das tun, womit du dich besser fühlst - und wenn die Situation bei deinem Vater dich überfordert, ist das vielleicht der falsche Weg.
Ich denke, es ist nicht soo schlimm, dass du gegenüber deinen Eltern sagst, es ginge dir besser - du solltest nur die Menschen, die dir helfen (also bei der Beratungsstelle bzw die Vertrauenslehrer) nicht anlügen, denn dann können sie dir nicht helfen.
Ich denke nicht, dass das noch im Rahmen der normalen Pubertätsprobleme liegt und selbst wenn - für dich ist es eine Last und deshalb solltest du daran etwas ändern.
Ich weiß nicht, ob ich dir in irgendeiner Form helfen kann, wenn du etwas wissen willst kannst du mir gerne Fragen stellen und wenn du willst kann ich auch etwas mehr von meiner Geschichte erzählen...
LG
Charlotte

Ich kann dir vllt. nicht wirklich helfen NoWay befinde mich jedoch in einer ähnlichen Lage. Ich bin 15 und gehe auch in die 10 Klasse eines Gymnasiums. Ich habe vor ein paar Wochen wieder angefangen mich zu ritzen, obwohl ich es eigentlich nicht mehr hatte wiederholen wollen. Meist aus Selbsthass. Ich kann auch nicht mit meinen Eltern bzw. meiner Familie darüber reden, aber ich denke auch nicht das sie jemals etwas bemerken werden, da sie sich nicht sonderlich für mich interessieren. Ich habe es auch schon des öfteren mit einer Therapie versucht, dass hatt mir aber leider nicht geholfen :/ Ich sage zwar allen das es mir gut geht, aber das ist gelogen. Ich versuche es allen recht zu machen und zu funktionieren. Mir geht es zur Zeit schlechter und dass wirkt sich auch auf Panickattacken oder Kreislaufprobleme aus. Essen tu ich auch noch weniger als vorher. Das wird langsam leider auffällig.