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Thema: Davor, Danach, Rückfall? Unsicherheit.....

Eröffnet am 17.10.2016 um 14:28 Uhr

AppleCookie
17.10.2016 14:28
Hallo an alle Leser von dem hier....
könnte sein dass es etwas länger wird.
Ich weiß auch nicht ob es ok ist wenn ich ein Thema eröffne da ich halt schon 18 bin und damit zumindest offiziell nicht mehr jugendlich bin. Aber auf der Hauptseite steht ja bis einschließlich 21 und ich hatte auch schon das ein oder andere Thema mal hier im Laufen.

Eigentlich bin ich jetzt wieder gesund. Grobe Vergangenheit: etwas schwierige Kindheit, Depressionen sind unbewusst mitgewachsen (ich hielt es also für normal), mein Vater hat viel geschrien wenn ich ihm nicht genügt hab, Einzelgängerin und introvertiert, von der 5. bis zur 10. Klasse Mobbing, mit knapp 14 ein sexuelles Trauma von wem Fremden. Anfang 2013 angefangen mit Ritzen und Suizidgedanken, Ende 2013 erste ambulante Behandlung. Januar 2014-September 2014 wegen Eigengefährdung in der Klinik mit ein paar Entlassungen die aber nie länger als 2 Woche gut gingen. Dann in ne Wohngruppe gezogen, konnte quasi nicht mehr in die Schule da Panikattacken wenn man mir nur den geringsten Druck machte ich soll aufstehen und in die Schule. Ambulante Therapie währenddessen, freiwillig in ne Klinik zur Traumatherapie, die wurde da aber nicht gemacht ---> Zustand verschlechterte sich wieder und ich musste wieder in die Klinik. Da dann ne komplette Medikamentenumstellung und Traumatherapie, Psychisch total am Boden und im August kam ich dann auf die offene, Zustand wurde immer besser und Mitte September wurde ich entlassen =) Die 10. Klasse auf dem Gymnasium hab ich wegen Fehlzeiten wiederholt, allerdings quasi nur in Klinikschulen, hab aber die Versetzung in die 11. geschafft und hab damit dann die Schule abgebrochen (kriegt man ja automatisch die mittlere Reife).
Wieder nach Hause gezogen, mir ging es damit dann nochmal um einiges besser und war dann so im April/Mai dieses Jahres soweit dass wir in der ambulanten Therapie gesagt haben es gibt nichts mehr zu tun. Allerdings war meine Belastbarkeit durch die Kliniken etc. so gering geworden dass ich "Arbeit" quasi nicht gewohnt war. Hatte dann ne Arbeitserpobung von August bis September 4 Wochen. Dort wurde ne Eignungsabklärung gemacht und geschaut ob ich belastbar genug bin für ne unterstützte Ausbildung. Diagnose ist/war schwere Depressionen und PTBS (behandeltes Trauma) mit Verdacht auf Borderline.

So damit wären wir in der Gegenwart. Die ganze Vorgeschichte finde ich relativ wichtig um zu verstehen wie aktuell die Situation ist. In der Erprobung haben meine Krankheiten (ich sehe sie sozusagen als Personen) es ausgenutzt dass ich nicht mehr 24/7 mein ganze Energie quasi dafür hatte um sie im Zaun zu halten. Sie rebellierten, Ritzdruck kam zurück (Ritzfrei seit November 15), zwar nur Stellenweise und ich konnte ihm Wiederstehen aber er war halt wieder da, Selbsthass hat sich wieder imens verschärft und auch kurz wieder ein Suizidgedanke. Zeitweise hatte ich damals ganz am Anfang (vor svv und so) ein Anfang einer Essstörung aber konnte mich dank euch und auch ner Vertrauenslehrerin da wieder rausfischen. Die meckerte auch wieder da ich quasi nichts essen konnte durch den Stress, endlich mal abnahm (Medikamentös bedingt habe ich von 50kg auf 84kg zugenommen...) und ich wollte wieder unbedingt so weiter machen. Zuhause ging das ganze aber wieder. Kurz vor Ende der Erprobung hatte ich nen Kreislaufzusammenbruch. Sprich ich habe die 4 Wochen zwar durchgehalten aber naja.
Ich soll nun ne RPK machen (rehabilitation psychisch Kranker) das ist ne langsame Belastungssteigerung. Ich habe auch eingesehen dass es so nicht geht, so sehr ich auch endlich in die Ausbildung möchte und sich das dadurch vermutlich um nochmal 2 Jahre aufschiebt.....
Wieder zu Hause war ich erstmal die ersten Tage in nem echt depressiven Loch. Die Antriebslosigkeit ist wieder so extrem wie lange nichtmehr, es wurde etwas besser doch es bleibt wieder schwankend. Ich hab mich durchgerungen wieder nen Termin bei meiner Therapeutin zu machen, doch da stellte sich dann raus nach dem Termin dass ich keine Stunden mehr bei ihr von der Krankenkasse bekommen werde da ich ja nun 18 bin. Sie hat mir eine direkt bei mir in der Nähe empfohlen die auch gut mit jüngeren kann. Allerdings trau ich mich nicht mich dort zu melden per Mail (ich könnte auch anrufen aber davor hab ich noch mehr Angst).
Für mich ist die Welt wieder grau geworden, die Sachen die ich mag, auf die ich mich freue machen mir überhaupt keinen Spaß mehr, Spaß hab ich allgemein wieder nicht mehr. Nichtmal bei den Pferden. Der Gedanke daran etwas tun zu müssen macht mir Angst, es scheint wieder unbewältigbar. Ich würde liebend gern wieder einfach nur liegen bleiben aber das geht nicht. Ich versuche jeden Tag irgendwas zu machen, im Haushalt (da helf ich meiner Mutter/mach den großteil da ich ja zu Hause bin) oder einfach nur duschen. So wie jetzt gerade. Es macht mir Angst, ich zitter und es scheint unmöglich aufzustehen. Der Ritzdruck ist wieder da, ich weiß dass dadurch all die Last zumindest kurzfristig wieder unten ist. Genauso weiß ich dass ich es nicht will und mache alles um mich davon abzuhalten. Ich weiß dass ich wieder Therapeutische Unterstützung brauche aber sie wird auch wieder ne Wartezeit haben (auch wenn meine alte versucht das irgendwie zu drehen dass die Wartezeit etwas kürzer ist).
Und bis dahin....naja, dachte ich finde ich hier vielleicht jemand der mir Zuhört, Mut gibt, vielleicht noch den ein oder anderen Tipp hat, ich anderen helfen kann usw.

Mit meiner Mutter reden soll ich eigentlich aber das kann ich einfach nicht. Ich will ihr nicht noch mehr sorgen machen. Sie ist selber psychisch und körperlich mit ihrem Job quasi am Ende.

Oh man das wurde echt lang. Respekt an die die bis hier gelesen habe....
Bin auch nicht sicher ob das hier der richtige Bereich ist aber es ist weder Schule, noch wirklich familiär, noch sexuell angrenzendes Verhalten, Liebe oder ähnliches :D

LG Caro/AppleCookie (könnt mich Caro nennen)

Zuletzt editiert am: 17.10.2016 23:36, von: AppleCookie


Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Louisa
18.10.2016 14:30
Hallo Caro,

ich bin Louisa und freue mich, dass du hier einen (wenn auch sehr langen *Lachend* ) Text geschrieben hast. Auf jeden Fall erstmal ein großes Lob für deine Bereitschaft eine Therapie zu machen bzw. dir überhaupt therapeutisch helfen zu lassen! Daumen hoch Leider ist dies heutzutage noch zu sehr ein Tabuthema...Ich höre dir zu, egal worüber du schreiben möchtest *Kichernd*.
An welche Tipps hattest du denn so gedacht?
Natürlich kannst du auch anderen hier im Forum helfen! Aus eigenen Erfahrungen zu sprechen ist meistens hilfreicher als mit irgendwelchem Fachchinesisch zu kommen. Also nur Mut Daumen hoch

Louisa

Zuletzt editiert am: 18.10.2016 14:31, von: Louisa


_________________________
Louisa
Bewerberin Peer
Beratung4Kids

Bewerber sind Personen, die sich als Berater bei Beratung4Kids beworben haben und sich im Auswahlverfahren befinden
AppleCookie
18.10.2016 20:26
Hey.

Ja tut mir leid *Heuchlerisch* dass der so lang wurde :D
Naja, Therapie kenn ich ja und hab ja auch schon eine gemacht aber naja. Das schwierigste daran ist wieder mein Stimmchen in mir das sagt: "Nein, ich darf nicht wieder ne Therapie machen, ich brauch das nicht. Ich bin dann wieder so ein Schwächling der nichts auf die Reihe bekommt." Die selbe Stimme hatte heute den ganzen Tag auch nichts anderes zu tun außer mich denken zu lassen: "Ich bin ein Versager, ich bin ein Versager, ich bin ein Versager...ich krieg nichts auf die Reihe, bis zu meinem Ziel schaff ich es eh nicht dafür bin ich ein zu großer Versager, ich bin ein Versager, ich bin ein Versager." Richtig nervig und deprimiernd *Verwirrt* . Dieser Stimme passt es aber auch nicht dass ich nicht sofort die Ausbildung mache.

Danke dass du mir zu hörst. Es ist einfach...ich kann nicht wirklich mit jemandem Reden. Meine Eltern würden sich noch mehr sorgen machen und es wäre mir unangenehm. Meine beste Freundin wäre damit überfordert da sie das ganze nicht kennt und ich froh bin dass sie mich überhaupt wieder "genommen" hat nach der ganzen Klinik-Odyssee. Mein Bruder (21) wäre damit auch absolut überfordert. Er hatte schon schwer damit zu kämpfen das ich mich selbst verletzte und steckt gerade auch selber im Studium. Ein Kumpel/Freund von mir mit dem ich mich super versteh hat selber grad einiges an Problemen und naja, eigentlich auch überfordert damit bzw. fühlt sich halt dann so als müsste er mir irgendwie helfen weis aber nicht wie. Wobei er das gar nicht soll/kann sondern einfach nur zuhören müsste.

Tipps? Ach keine Ahnung :D Wenn dir irgendwas einfällt was helfen könnte. Muss aber nicht.

Hatte heute einfach iwie wieder nen recht schlechten Tag....verschlafen, zu früh am Treffpunkt (Di und Fr helfe ich immer auf dem Reiterhof bei den Reitstunden aus und die Reitlehrerin nimmt mich Dienstags mit da sie aus dem gleichen Ort kommt wie ich und ich dann nicht so mit den Öffis fahren muss....), die erste Reitstunde lief gar nicht so dass ich den der vorne Reiten sollte dann im Trab führen musste also Minutenlang im unebenen Sand rennen nur damit die anderen ihr Pferde doch nicht hinterher bekommen, danach bin ich sogar mitgeritten kurzfristig, das war zwar recht gut da wir nur zu dritt waren und die Reitlehrerin mir auch noch ein paar gute Tipps geben konnte (Feinheiten die mir noch/wieder fehlen) aber da hab ich mich dann auch irgendwie wie ne Versagerin gefühlt und konnte es nicht genießen. War dann ziemlich ko zu Hause, bin auf dem Sofa beim Kuscheln mit der Katze ein bisschen eingeschlafen, dann hab ich beim Kochen geholfen und jetzt kann ich endlich mal entspannen und noch ein bisschen im Internet surfen...
Naja, morgen wirds bestimmt besser.

Hab jetzt auch ne Mail an die empfohlene Therapeutin geschickt. Mal schauen wann sie antwortet.

Danke für die Antwort =)
LG Caro

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Clara
23.10.2016 20:40
Hey Caro,

Ich bin Clara und Forenleiterin hier im SVV-Forum und daher schreibe ich dir. Erstmal vorneweg: Wie du richtig gelesen hast, Beratungen wir Jugendliche bis 21 Jahren, es ist also kein Problem, dass du schon 18 bist. Louisa war als Bewerberin bei uns unterwegs und kann dir aktuell nicht antworten.
Wenn du möchtest, würde ich die Beratung an ihrer Stelle weiterführen. Ich antworte dir einfach schon mal auf deine letzte Nachricht, und wenn du möchtest, kannst du ja wieder antworten *Zwinkern*

Da gibt es also ein Stimmchen in dir, was dir ganz schön zu schaffen macht, oder? Das ist zumindest mein Eindruck, dass es dir nicht besser geht, wenn du diese Stimme hörst, oder? Was sagt die denn noch so?

Es klingt für mich so, als würdest du dein Umfeld schützen wollen. Du schreibst, dass deine Familie, deine Freundin und dein Kumpel damit überfordert wären, wenn du offen mit ihnen reden würdest. Ich frage mich gerade, wer dich beschützt?

Da ich auch deine erste Nachricht und die ganze Vorgeschichte gelesen habe, vielleicht eine Sache, die auch Mut machen kann und die ich gerne loswerden möchte: RESPEKT! Ich finde es total bewundernswert, wie du dich aus dem Loch gekämpft hast, dich gegen die Personen/Krankheiten gestellt hast, die es dir schwer gemacht haben und Schritt für Schritt über Therapien und Co dich "zurück gekämpft hast". Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist der nächste Schritt jetzt die RPK, oder? Was würde das denn genau für dich bedeuten? Meinst du mit empfohlene Therapeutin eine Therapeutin für die RPK? Wie sieht dann dein Tag aus?

Ich kann verstehen, dass es erstmal frustriert, wenn sich die doofen Personen wieder bemerkbar machen, die man eigentlich so gut unter Kontrolle hatte. Aber andersherum hast du sicherlich in der Therapie auch tolle Strategien gelernt, wie du mit ihnen zurechtkommen kannst, oder?

Liebe Grüße und ich freue mich auf eine Antwort von dir
Clara

Clara
Forenleitung allg. Bereich
Beratung4Kids
AppleCookie
25.10.2016 19:46
Hey. Danke für deine Antwort. Klar ist das ok wenn du übernimmst.

Bei mir ging es gerade drunter drüber. Erst ging es mir ein paar Tage gut und nun....naja brauch ich Abends trotz Medikamente wieder 1-2h zum einschlafen und komm dann morgens kaum aus dem Bett. Ich fang mehr oder weniger ohne Grund an zu weinen, kriege mich kaum beruhigt und bin einfach nur fertig. Meine Gedanken machen mir quasi die Hölle heiß und naja. Ging dann gestern doch noch in dem ich aufgestanden bin, kurz auf und ab gegangen bin, mich von oben bis unten bewusst abgetastet habe (klingt verrückt aber hilft) und versucht habe mich an nen sicheren Ort gedanklich zu bringen. Zudem hab ich versucht nach vorne zu schauen und an die Reha zu denken, dass das mein nächster Schritt ist.
Ja das Stimmchen macht mir ziemlich zu schaffen. Es drängt immer mehr die stolze, starke, eingermaßen glückliche Caro zur Seite und macht es sich bequem. Naja.....im Prinzip sorgt sie für Gedanken ob ich mein Ziel je erreichen werde. Selbsthass. Verlangt seit neustem auch wieder Bestrafung für jeden minimalen Fehler den ich gemacht habe. Nein, besser geht es mir mit dem Stimmchen nicht. Es verdirbt die Lust/Spaß etwas zu machen, schmeißt mir die schlimmsten Erinnerungen und Vorstellungen in den Kopf, nur weil ich daran denke mal wieder shoppen gehen zu wollen bzw. zu müssen.

Ich will nicht dass es meinem Umfeld schlecht geht, schon gar nicht wegen mir. Gerade meine Eltern haben schon so viel durchgemacht mit mir, ich will das sie stolz bleiben. Und sich nicht wieder Sorgen machen dass ich vielleicht doch nicht so stark bin. Das ich vielleicht doch noch mehr das Problemkind bin. Gerade mein Vater macht sich viele Vorwürfe und tut sich schwer das ganze zu verstehen. Da er einfach nicht so feinfühlig etc. ist sondern einfach grober, aber auch weiß dass er nicht ganz unschuldig ist an meinen Problemen. Ich würde es ja verneinen aber das wäre wiederum gelogen. Aber andererseits lag es an mir dass ich einfach zu sensibel war fürs schreien etc. Es lag an meinen Fehlern. Mein Bruder hat das doch auch alles Problemlos wegstecken können wenn er mal wieder geschrien hat. Mein Kumpel hatte selber ne echt schwere Zeit, Mobbing, dann Krebs und hat sich wieder ins Leben gekämpft. Dazukommt dass wir Gefühle füreinander hatten, er aber ne Freundin, aber die Beziehung war quasi komplett kaputt und war genervt von ihr. Und jetzt verstehen sie sich wieder besser und er hat mir auch erzählt dass sie eigentlich seit nem halben Jahr verlobt sind. Ich versteh mich mit der Freundin auch gut, habe akzeptiert dass ich keine Chance habe und nach etwas Abstand nehmen gingen auch meine Gefühle für ihn wieder zurück. Wir verstehen uns immernoch super, er ist echt nett aber es ist.....naja.
Und meine beste Freundin.....ich bin ihr einfach so dankbar. Sie ist die einzige die mich auch wieder so genommen hat wie ich jetzt bin. Mit der Vergangenheit etc. Allerdings ist sie doch auch erst 17, und als es mir so schlecht ging vor 2-3 Jahren war sie bei mir aber konnte nichts tun, verstand es nicht und ich war auch nicht immer nett zu mir. Sie stand mit mir am Bahngleis nach dem shoppen und hat in dem Moment gemerkt dass mit mir etwas nicht stimmt, hat gemerkt dass ich Suizidgedanken habe etc. und Angst bekommen. Sie war auch nicht die beliebteste in der Schule aber das wurde dann etwas besser als ich weg war. Das gleiche war auch mit meiner anderen Freundin von damals. Beide haben jetzt viele andere Freunde noch und verstehen sich super in der Schule. Und naja, ich glaube meine beste Freundin schämt sich auch ein wenig für mich bzw. dadurch dass ich die anderen nicht so kenne, nicht mehr in der Schule bin, anders bin und ein Jahr älter bin, machen wir halt wenn dann immer nur was zu zweit. Sie steht halt mitten im Leben, ich will sie nicht belästigen. Und ich möchte einfach die Zeit, die wir gemeinsam verbringen und Spaß haben zu zweit nicht dadurch belasten.

Danke für die netten Worte....dadurch dass ich verstanden habe mich einigermaßen von ihnen zu distanzieren, wurde das ganze um einiges besser. Dadurch dass ich quasi wütend auf die Krankheiten geworden bin. Sie nicht mehr wollte, mich eben distanziert habe. Die RPK findet in ner Klinik/Rehazentrum statt. Da wird die Belastung langsam von 2 auf mehr Stunden gesteigert, erst körperlich/psychisch und dann auch nochmal ein Teil der konkret Richtung Arbeit geht. So in etwa. Das ganze wird intensiv ärztlich nebenher betreut, es gibt Therapien (Einzeltherapie, Sporttherapie etc.) So dass man dann stabil und belastungsfähig in den Beruf/Ausbildung starten kann. Bin halt überall quasi die jüngste da das ganze ab 18 ist.
Donnerstag ist ein Gespräch mit dem Arbeitsamt bzw. dem zuständigen Typ von mir. Der macht mir immer ein wenig Angst aber naja....es haben alle, und auch ich, damit gerechnet dass die Erprobung gut läuft. Dass alles glatt läuft und ich stark genug bin. Es war als Absicherung gedacht. Und genau da hab ich versagt. Und der Bericht in dem quasi steht dass ich versagt habe liegt vor ihm. Eigentlich wird da erst entschieden wie es jetzt weiter geht, aber was anderes als RPK, die eigentlich vorgesehen war aber dann abgeblasen war da es mir so gut ging, .....ich wüsste halt nicht was sonst.

Ja...gelernt hab ich sie....und ich geb schon mein bestes sie so gut wie möglich umzusetzen. Aber es ist halt deutlich schwerer wenn ich damit quasi alleine dastehe. Die Motivation und Kraft dagegen anzukämpfen sinkt. Aber ich versuche stolz auf jede noch so kleine Kleinigkeit die ich gemacht habe zu sein....komischer Satz XD

Uff das wurde wieder sehr lange....tut mir leid *Errötet*

LG Carol

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Clara
26.10.2016 19:57
Hey Caro!

Da benutzt du ja jede Menge toller Strategien, die du gelernt hast. Das mit dem Abtasten kannte ich sogar aus der Psychiatrie schon, klingt also nicht komisch für mich.
Wie klingt die Stimme dann? Ist sie männlich oder weiblich? Laut oder leise? Klingt sie nett oder böse? Und kennst du noch andere Stimmen - gibt es zum Beispiel einen "Gegner" für diese Stimme, die dich runterzieht?

Ich glaube im Moment ist es wichtig, dass du tust, was dir gut tut. Versuch doch mal, dich in deine Freunde hineinzuversetzen? Wie würdest du mit dir umgehen wollen? Was würdest du wissen wollen? Wärst du gern für die anderen da?

Morgen ist also das Gespräch mit dem Arbeitsamt-Typen - das wird bestimmt spannend. Erzähl mir dann unbedingt, wie es war! Auch wenn er etwas gruselig ist, will er dir sicherlich nur das beste. Ich denke gerade, an der RPK wäre ja auch das Tolle, dass du eben nicht allein wärst mit allem. Wie du schon meintest, gibt es da ja auch Therapiegespräche.

Liebe Grüße
Clara

Clara
Forenleitung allg. Bereich
Beratung4Kids
Louisa
26.10.2016 21:14
Hey Caro,

ich war die letzten Tage verreist, freue mich aber dass du trotzdem jemanden zum Reden gefunden hast *Lachend* .
Ich finde es sehr einfühlsam von dir, das du deine Freunde und Familie nicht belasten möchtest. Aber wie sollen sie dann wissen, wie es in dir drinnen aussieht? Wenn du mal einen schlechten Tag hast, tun sie womöglich was falsches was dich nur mehr runterziehen würde (Ich hoffe das ist zu kompliziert gedacht *Kichernd* ). Jedenfalls würde ich mich freuen wieder von dir zu hören! Vor allem mit dem Arbeitsamttypen bin ich gespannt...
Versuch nicht auf diese böse Stimme zu hören (ja ich weiß ist leichter gesagt als getan). Du bist wundervoll Caro und keine Versagerin! Das brauchst du dir gar nicht anzuhören *Lachend* . Und ich bin mir sicher, dass deine Eltern immer auf dich stolz sein werden Daumen hoch .

Louisa

Louisa
Bewerberin Peer
Beratung4Kids

Bewerber sind Personen, die sich als Berater bei Beratung4Kids beworben haben und sich im Auswahlverfahren befinden
AppleCookie
04.11.2016 22:07
Hey,
bin grad etwas frustriert da ich gestern endlich mal wieder ne Antwort geschrieben habe, die auch recht lang wurde, ich die dann aber wohl nicht richtig abgesendet habe....und jetzt ist sie weg -.- und ich darfs nochmal schreiben. Mal sehen ob ich alles zusammenkrieg wieder aber es wird lang ^^

Fangen wir an damit wie es mir gerade geht. Neutral. Mal gut, mal Schlecht, am liebsten hab ich die Zeit in der es so zwischendrin ist, ich kriege noch alles einigermaßen hin und es geht soweit ok bis auf die ein oder andere kleine Stimmungsschwankung. Wenns mir gut geht weiß ich dass es ein Anzeichen dafür ist dass ich wieder kurz vor nem Tief stehe. Ich versuche das Hoch zu halten aber es bringt nur gering was.

Arbeitsamt: Hatte ja den Termin. Der Typ (ich nennen ihn mal Herr L) hat gleich als 2. oder 3. Frage/Satz gesagt: "Du hast zugenommen, oder?" Hab es nicht anders erwartet. Herr L ist recht unsensibel/ nicht gut im Umgang mit Menschen. Was meiner Meinung nach als Arbeitsamttyp für Behinderte und Rehabilitanten nicht gerade förderlich ist aber naja. Ich habe versucht es mit Humor zu nehmen, schließlich hab ich 2kg abgenommen, was ich auch weiß aber es fräst mich dann doch irgendwo an. Wir sind zu dem Entschluss gekommen auf die sichere Variante zurückzugreifen und der Empfehlung zu folgen, sprich einer RPK Maßnahme (Reha mit Belastungssteigerung). Die würde in etwa 1 Jahr lang gehen. Wir sollten zu Hause dann die von der RPK anrufen (wir haben uns die Klinik ausgesucht bei der ich auch im Sommer jetzt in der Erprobung war). Hab ich ein paar Tage später mit meinem Vater dann auch getan, alleine wollte ich nicht telefonieren, mein Vater kann das viel besser. Ich stotter rum, vergess die Hälfte, erzähle irrelevantes und vergesse relevantes. Es dauert etwa 8 Wochen bis es da an allen Ärzten vorbeigegangen ist, sprich meine Akte wird immer weitergereicht und alle müssen zustimmen dass ich bei ihnen richtig bin und ne RPK brauch. Allerdings bin ich da zuversichtlich da ich von ihren direkten Nachbarn (das war im selben Gebäude :D) ja die Empfehlung für ne RPK bekommen hab....Sie sagt dass ich insgesamt mit ner Wartezeit von 4-5 Monaten rechnen muss, was verhältnismäßig wenig ist da ihre Warteliste gerade nicht so groß ist.

Bei der Therapeutin wollte ich anrufen, erst Montag dann Dienstag usw. Es kam iwie immer was dazwischen und ich hab Schiss vor dem Anruf. Ich habe ihr ja vor 2-3 Wochen ne Mail geschickt auf die sie nicht antwortet....naja....nächste Woche dann....

Ich habe meiner Mutter ein wenig versucht zu erklären wie das bei mir ist mit mir Aufgaben geben. Kam ein ganz guter Zeitpunkt zu stande. Ich habe ihr gesagt dass für mich jede noch so kleine Sache eine Überwindung ist da die Antriebslosigkeit versucht mich zu fesseln. Zurück zu halten. Sei es das Aufstehen, Frühstücken, Anziehen oder Duschen. Ich bin frog wenn ich das alles soweit einigermaßen gut hinbekomme. Wenn ich allerdings weiß ich muss/soll noch dies und das machen setzt mich das unheimlich unter Druck. Druck den ich eh schon habe da ich mir selber den Druck mache bzw. das Ziel gesetzt habe jeden Tag wenigstens etwas "größeres" wie etwas im Haushalt zu machen und/oder raus gehen. Es ist gut wenn ich weiß dass die Spülmaschine sauber ist, die Wäsche trocken ist oder so. Und ich weiß dass ich ihr damit eine Freude machen kann wenn sie abends dann heim kommt. Ich mache dann das was für mich möglich ist. Wenn ich gerade am machen bin kann es auch sein dass ich noch mehr mache da ich weiß dass ich das ausnutzen muss wenn ich gerade im Gange bin.
Am Sonntag geh ich endlich mal wieder ins Kino und seh meine beste Freundin wieder. Hab sie jetzt ne Weile nimmer gesehen. Wir wollen in "Pets". "Willkommen bei den Hartmanns" kam auch in die engere Auswahl, aber da der neu draußen ist ist es wahrscheinlich voller in dem Film als in Pets.

Ich geh ja auch jeden Dienstag und Freitag in den Reitstall und helfe ein paar Stunden aufm Hof bei den Anfängerstunden und reite auch manchmal mit. Läuft grad relativ gut, mein Bein ist unruhig aber ich bekomme auch Lob und Bestätigung, letzte Woche hat sogar die eher motzige Reitlehrerin nach der Reitstunde zum Hofbesitzer gesagt dass ich und Arie ein gutes Gespann sind. Arie ist noch sehr jung und quasi noch in der Ausbildung, und ich mag ihn wirklich und liebe es ihn zu reiten obwohl ich ihn an dem Tag erst das 3. Mal hatte. Heute war ich auch reiten, hatte aber Happy ein Pferd das schon viel älter ist (Hofopi sozusagen) und als Faul gilt und ich ihn seit 6-7 Jahren oder so nicht mehr hatte. Es lief echt klasse, er lief fleißig vorwärts etc. Klar gabs ein paar Verbesserungsstellen aber insgesamt war es ganz ok.
Durch das Reiten, das Lob und die Bestätigung fällt es mir dann auch einfacher zum Stall zu fahren was mir oft echt schwer fällt also das richten und zum Bus gehen etc. und wissen dass ich halt raus muss und so obwohl mir die Arbeit echt Spaß macht.

Mit Menschen ist allgemein immer so eine Sache. Sobald ich in der Gesellschaft von Menschen bin, selbst wenn es nur meine Mutter ist bin ich verspannt. Kann nicht richtig abschalten. Bin immer am aufpassen. Immer bereit jederzeit aufzuspringen und zu flüchten. Einfach angespannt. Und fühle mich unwohl. Ich bin froh wenn ich unter der Woche tagsüber alleine bin da meine auf der Arbeit ist da ich dann durchatmen und ich sein kann. Ich fürchte den Abend da dann meine Mutter wieder kommt. Sie kommt wieder und ich bin erstmal überdreht da ich im Schnellmodus meine Fassade aufbaue. Hinter lachen, energiegeladen durch die Wohnung springen und leichtfertig helfen steckt eigentlich immernoch eine Caro der es grad nicht so gut geht oder neutral. Aber definitiv nicht so gut. Ich sichere mich mehrfach ab bevor ich wieder einigermaßen entspannt auf meinem Sofa in meinem Zimmer sitze. Allerdings bleibt eine gewisse Anspannung da ich weiß dass da jemand ist. Wenn ich allerdings dann einschlafen möchte ist es wieder was anderes. Alleine im Haus fällt es mir viel schwerer als wenn jemand mit da ist. Denn es ist zwar jemand da, aber dadurch weiß ich dass ich nicht alleine bin wenn was schlimmes ist. Ich habe nämlich einen sehr tiefen Schlaf in dem ich quasi nichts mitbekommen. Wenn ich einschlafe muss ich komplett abschalten, ich liege, ich bin hilflos und muss auch die Augen schließen und zur Ruhe kommen. Und bin dann quasi außer Gefecht. Und nicht in der Lage wegzurennen. Wenn ich alleine bin ist niemand der mich zur Not weckt bzw. ich kann Geräusche nicht auf denjenigen schieben. Und bei meiner Mutter weiß ich dass sie mir nichts tut. Es geht wenn ich alleine bin, aber es dauert länger. Andererseits erdrückt mich ihre Gegenwart dann wieder tagsüber/abends.
Ähnlich wie beim schlafen ist es draußen in der Öffentlichkeit. Ich habe an sich kein Problem damit z.B. zu ner Veranstaltung in der Schleyer-Halle in Stuttgart zu gehen. Allerdings nicht alleine. Mit jemanden an meiner Seit bin ich aufrechter, selbstbewusster und wirke sicherer. Ich kann die Veranstaltung genießen bin aber die ganze Zeit in so nem Zustand wie wenn meine Mutter heim kommt. Fragil, wackelig, aber überdreht und scheinbar glücklich. Und super sensibel. Wenn mir dann jemand doof kommt irgendwie mit Kritik/Beleidigung/anmotzen fang ich an zu heulen. Aber direkt richtig. Den Zustand hab ich auch wenn ich "arbeite", im Kino bin, in der Stadt bin, Shoppen bin oder so, einfach unter vielen Menschen oder Fremden. Es ist super anstrengend für mich. Fassade oben und mit dem Wissen wie verletzlich ich bin -.-
Wenn meine Freundin bei mir ist, ist es mir nach ein paar Stunden am liebsten wenn sie wieder geht da ich die Gesellschaft nicht mehr aushalte. Meine Mutter ist da wieder so ein Semi-Grad. Aber auch nur sie.

Ohje das wurde echt lang....naja :D Danke wenn du bzw. ijemand bis hierhin gelesen hat :D

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Clara
06.11.2016 12:15
Hey Caro,

wow, das ist ja wirklich eine lange Nachricht, tut mir Leid, dass es Technikprobleme gab und du sie nochmal schreiben musstest.

Den Arbeitsamt-Termin mit dem etwas schwierigen Herrn L. hast du also gut gemeistert und in 4-5 Monaten kann die RPK-Maßnahme starten. Wie geht es dir damit?

Ich finde es gut, dass du dir für die kommende Woche vorgenommen hast, die Therapeutin anzurufen. Vielleicht kann dich dabei ja auch dein Vater unterstützen?
Vielen Menschen ist ja telefonieren unangenehm und das ist auch eine Übungssache.

Ich finde es super, dass du dir für jeden Tag eine größere Aufgabe im Haushalt vornimmst und das auch durchziehst, so wie ich dich verstanden habe. Wenn du dann eh in Schwung bist, den gleich noch auszunutzen, ist natürlich super. Sicherlich hast du das in der Therapie auch gehört: Es klingt zwar paradox, aber das beste Mittel gegen Antriebslosigkeit ist Aktivität. Umso besser, wenn du dann dafür auch noch so gelobt wirst, wie beim Reiten. Auch da hast du bestimmt schon mal erlebt, dass es sich gelohnt hat, dich zu überwinden, hinzugehen, weil die Arbeit mit den Tieren dann doch Spaß macht, oder? Erzähl mir dann mal, wie der Film war, egal wie ihr euch entscheidet, die kenne ich beide auch noch nicht *Zwinkern*

Ich stelle mir das sehr anstrengend vor, wie du das beschreibst, dass du eigentlich im Beisein von anderen Menschen immer eine Fassade aufbaust, niemanden sehen lässt, wie es dir eigentlich geht, gleichzeitig aber nachts dich ohne Menschen, denen du vertraust in der Nähe, auch total unwohl fühlst. Ich habe das Gefühl, ich kann mich da täuschen, dass diese Thematik für eine Online-Beratung in diesem Moment, in dem wir uns noch nicht so gut kennen, zu tief gehen würde. Ich schreibe dir das nur, damit du dich nicht wunderst, warum ich diese "Fassade" nicht hinterfrage. Mir kommt es vor, als wäre sie auch ein Schutzmechanismus und den will ich dir nicht nehmen, bevor du nicht andere Strategien hast.
Profitierst du denn manchmal auch vom Kontakt mit anderen? Du hast geschrieben, dass du nach einigen Stunden dann auch froh bist, wenn deine Freundin wieder geht. Aber sich mehrere Stunden mit jemandem zu treffen ist ja schon eine lange Zeit und es ist doch okay, dass du dann erstmal wieder Zeit für dich brauchst. Was meinst du damit, dass deine Mama ein semi-grad ist?

Liebe Grüße
Clara

Clara
Forenleitung allg. Bereich
Beratung4Kids
AppleCookie
06.11.2016 23:15
Hey Clara/Louisa.

Ja der wurde tatsächlich echt lang....aber es tut gut es sich mal von der Seele zu schreiben.
An sich war der Tag ok/gut. Allerdings geht es mir nicht wirklich gut. Gestern fing es schon damit an. Es ist eben Wochenende. Meine Mutter ist da, ihr Freund auch, und naja. Wochenende halt. Für andere schön, für mich....naja. Das mit dem semi-grad ist so dass meine Mutter noch am ehesten die Gesellschaft ist mit der ich mich recht gut abfinden kann/muss. Es geht. Mit ihr klappt es einfach am besten. Aber es ist dennoch bedrückend/bedrängend. Für mich ist gerade zusätztlich noch anstrengend dass sie krank ist bzw. erkältet, aber richtig. Statt sich auszuruhen schuftet sie aber. Und jammert mir immer wieder die Ohren voll. Dass es ihr doch so schlecht geht. Und ich bin da, will helfen aber kann es nicht. Ich kann nicht den gesamten Einkauf machen, ich kann nicht im Garten arbeiten, ich kann nicht so ackern wie sie es macht. Ich versuche es aber ich kann es nicht. Und sie sagt es mir immer wieder. Ihr geht es so schlecht, ihr geht es so schlecht, ihr geht es so schlecht. Aber auf mich hören tut sie auch nicht. Wenn ich ihr sage sie soll sich ausruhen, die Arbeit kann warten etc. Ich merke dass sie selber psychisch am kämpfen ist. Mit ihrem Stress nicht klar kommt. Aber ich kann nicht helfen. Ihr Freund ist immer Wochenends da. Ist für mich die Hölle da ich mich einfach nichtmal ansatzweise wohl und sicher fühlen kann. Dauernd redet jemand, immer ist jemand "fremdes" da. Er tut ihr auf der einen Seite gut, auf der anderen regt sie sich dann wieder über ihn auf. Er hat geholfen das neue Wohnzimmerregal abzuholen. Autofahren mit ihm, na klasse. War zwar nicht weit aber naja. War dann noch den Großteil des Nachmittags da und ich war froh als er gegangen ist....sie haben sehr laut geredet....keine Ahnung das hat mich gestresst. Meine Motivation für heute war gleich null, ich war froh wenn ich das Wochenende irgendwie rumkriege.
Naja. Dann wars also heute morgen. Gerichtet, meine Freundin abgeholt, und zur S-Bahn. Wir standen in der S-Bahn und sie sagte ihr ist irgendwie schwindelig. Hab ihre Hand genommen und sie sagte ihr wird schwarz vor Augen. Ich hab sie umarmt, wollte nicht dass sie zusammenklappt und doch hat sie es getan. Ich saß dann also in ner S-Bahn voller Fußballfans mit meiner ohnmächtigen Freundin am Boden. An sich weiß ich was man dann machen muss, bin ja selbst ein Kandidat bzw. war es fürs zusammenklappen. Sie kam dann auch schnell wieder zu bewusstsein bzw. hat die Augen aufgemacht aber ich fühlte mich hilflos. Hab in die Menge gesagt dass ich Hilfe brauche. Dass meine Freundin zusammengeklappt ist. 2 Männer haben dann geholfen ihre Beine hochzuhalten und ich hab ihre Hand gehalten. Die Nudel hat den ganzen Tag noch nichts gegessen oder getrunken gehabt UND hatte ihre Periode. Daher kam das vermutlich sind dann langsam/vorsichtig an der Haltestelle ausgestiegen und erstmal was Essen gegangen. Ihr ging es wieder besser aber naja. Mir ging es dafür halt eigentlich....ich weiß nicht ich war einfach überfordert. Sind dann noch ins Kino. Der Film war ok, richtig genießen konnte ich ihn nicht und sonderlich gut war er auch nicht. Nicht schlecht, aber auch nicht so dass ich sag "Wow". Mir war es zu wenig Humor. Sind dann zu mir wieder heim ohne Probleme und haben noch etwas an der Konsole gespielt was echt Spaß gemacht hat und sie wurde dann von ihren Eltern geholt. Ich bin allerdings jetzt echt platt, fühle mich innerlich zerrissen, gefangen, bedrückt hab negative Gedanken und will nur noch weg. Aber ich muss kämpfen. Immer weiter kämpfen. Nicht aufgeben. Niemals.

Ich hatte ehrlich gesagt mit längerer Wartezeit gerechnet. Andere Kliniken die ne RPK anbieten haben längere Listen von 6-12 Monaten + 2 Monate bis man auf der Liste ist. Dennoch sind es 4-5 Monate...die ich irgendwie durchhalten muss.
Beim Anruf bei der Therapeutin...nein nicht wirklich. Er könnte und würde wenn ich fragen würde aber das ist mir zu persönlich. Ich zeige zu viel Schwäche in dem Moment. Bzw. gebe ja zu dass ich wieder therapeutische Hilfe brauche. Und das kann ich nicht.
Ja, im Endeffekt macht der Tag im Stall doch irgendwie Spaß. Ich vertrage mich einigermaßen mit den anderen Jugendlichen/Kindern dort, bin aber auch froh wenn ich dann wieder zu Hause bin. Zwischenzeitlich hab ich meiste ne Pause, wenn die eine Gruppe Kids aufm Pferd sitzt und die anderen noch lange nicht da sind. Da geh ich dann gerne einfach nur so in den Offenstall (die Pferde laufen alle gemeinsam frei rum) und geh zu irgendnem Pferd, eins das grad Lust hat gekrault zu werden. Manchmal kommen sie sogar extra auf mich zu, was mich echt "ehrt". Die Minuten sind dann einfach nur schön....Tiere unterscheiden nicht wie man aussieht etc. das ist ihnen egal. Ihnen ist der Charakter wichtig. Und das Futter :P

Ja sie ist ein Schutzmechanismus....langsam hab ich auch verstanden wieso und warum sie da ist. Sie ist schon lange da. Ich denke das ganze fing zu Hause an. Dass ich Angst vor dem "Geschrei" von meinem Vater hatte. Angst Fehler zu machen. Damit fing glaub ich diese Angst vor Fehlern und Schwäche im Beisein von Menschen an. Ich setzte alles daran nicht aufzufallen, nichts falsch zu machen um nicht verletzt zu werden. Und naja. Wirklich gute Erfahrungen mit Menschen gab es dann nicht wirklich. Falsche Freundin, selbstisolation, ab der 5. Ausgrenzung/Auslachen/Lästern der Klasse/Schule bzw. eigentlich sogar der ganzen Jugend unseres Dorfs, jeder kannte mich, die doofe, eklige, dumme. Dann mein sexuelles Trauma. Stress mit Freundinnen, und weiter das mit meinem Vater. Ich kann es der Fassade nicht verübeln dass sie mich schützen wollte. Und dass sie jetzt nicht so schnell weggeht. Und niemandem vertrauen möchte. Es gibt einen Weg sie zu überwinden. Das Internet :D Ich habe die Möglichkeit, zwar begrenzte aber dennoch, Freundschaften zu schließen ohne diese große Angst zu haben. Denn sie sehen mich nicht direkt. Sie urteilen nicht direkt. Und ich sitze ihnen nicht direkt gegenüber. In einem Online Pferdespiel z.B. habe ich in einer internen Gruppe echt nette Mädels kennengelernt. Es sind im Prinzip ganz normale Menschen, die die gleichen Interessen wie ich haben und mit denen ich mich einfach gut verstehe. Wir schreiben viel über WhatsApp, wir sind eine kleine Familie. *Heuchlerisch* Meine Eltern hören das nicht so gerne aber für mich ist es einfach eine gute Möglichkeit einigermaßen "normal" zu sein und nicht völlig isoliert zu leben.

Aber natürlich ersetzt es nicht den "normalen" Menschenkontakt. Es tut mir gut, es macht mir Spaß, aber auch heute habe ich nach 3h schon gemerkt dass es mir wieder zu viel wird. Aber es war dennoch im Endeffekt schön. Wenn ich es abgesagt hätte hätte ich es glaub ich bereut.

Das wurde schon wieder lang....naja. Aber es tat gut...ich lenke mich gerade auch recht viel durch Greys Anatomy ab. Schau die Serie echt gerne :D Und sie regt mich zum Nachdenken an. Ich kann dadurch versuchen wenn ich negative Gedanken habe, sie zu durchbrechen in dem ich mir überlege wie es jetzt mit wem wie wo weitergeht und was wir Fälle da noch passieren könnten :D Und die Zeit vergeht wie im Flug beim schauen ^^

LG Caro

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Louisa
09.11.2016 13:26
Hallo Caro,
Mensch da ist ja einiges passiert bei dir! Gut, dass du dabei warst als deine Freundin umgekippt ist...
Das mit dem begrenzten-Menschen-ertragen-Ding kenn ich nur zu gut. Bei mir ist es auch oft so, dass ich so viele Menschen auf einmal und für längere Zeit nicht ertragen kann. Dafür brauchst du dich nicht schlecht zu fühlen, im Gegenteil: Eigentlich ist es sogar eine gute Eigenschaft *Lachend* Eine Art Schutzmechanismus des Körpers um Überforderung durch andere Menschen zu vermeiden...Lange Rede kurzer Sinn: Tu, was dir guttut und wo du dich wohlfühlst! *Heuchlerisch*
Solche Leute beim Arbeitsamt können Einem echt die Laune verderben. Hab einfach weiter dein Ziel vor Augen und lass dich nicht von Anderen runterziehen Daumen hoch
Was hast du die letzten Tage so erlebt? Leider ist es jetzt so eine Zeit, wo viele entweder krank sind oder viele Test/Klausuren schreiben müssen oder sogar beides! Ich wünsche deiner Mutter gute Besserung und lass dich nicht zu sehr ausnutzen...Ich weiß, sowas ist hart bei der eigenen Mutter zu machen aber du darfst dich selber nicht vergessen. Versprichst du mir das? *Zwinkern*

Louisa

Louisa
Bewerberin Peer
Beratung4Kids

Bewerber sind Personen, die sich als Berater bei Beratung4Kids beworben haben und sich im Auswahlverfahren befinden