Thema: Unendliche Probleme

Hallo Tina,

mein Name ist Emma, ich bin Bewerberin bei der B4k und möchte gerne versuchen, dir weiterzuhelfen. Vielen Dank für dein Vertrauen!

Beim Lesen deines Postings habe ich den Eindruck bekommen, dass du dich sehr nach jemandem sehnst, dem du dich öffnen und anvertrauen kannst. Das ist absolut verständlich und nachvollziehbar, besonders wenn man wie du einen Elternteil verloren hat.

Ich finde es wirklich wichtig, dass du jemanden hast, mit dem du sprechen kannst über das, was geschehen ist und wie du dich jetzt fühlst. Nun lese ich, dass du bereits bei einem Psychologen bist, die Gespräche mit ihm aber nicht als hilfreich wahrnimmst. Im Grunde genommen hast du zwei Möglichkeiten:

• Du wechselst den Psychologen.
• Du versuchst, die Gespräche von nun an als Möglichkeit zu sehen, dein Selbstbewusstsein zu stärken in dem du durchsetzt, dass die Therapiestunden in deinem Sinne verlaufen, du also konkrete Wünsche äußerst und sagst, was du gerade brauchst. Weil ich weiß, dass es oft sehr schwerfallen kann, das in Worte zu fassen, hier noch eine kleine Anregung: Du könntest versuchen, dir zu überlegen, was in den Gesprächen passieren müsste, damit sie noch weniger hilfreich sind. Wenn du zum Beispiel weißt, dass es dich belasten würde, wenn dein Therapeut noch weniger reden und dir jede Stunde freie Themenwahl lassen würde, kannst du daraus ableiten, dass du dir wünschst, seinerseits mehr durch Fragen unterstützt zu werden.

Die Dinge wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen etc. könnten auch auf eine psychische Störung wie eine Depression hindeuten. Deshalb würde ich dir raten, dich einem Arzt vorzustellen. Die meisten psychischen Erkrankungen sind heute sehr gut behandelbar. Eine Behandlung ist aber dringend nötig.

Du könntest versuchen, ein offenes Gespräch mit deiner Mutter zu führen, in dem du ihr sagst, was es mir dir macht, dass sie so selten Zeit für dich findet, nämlich dass du dadurch oft traurig bist. Sag, was du dir wünscht und versuche ihr keine Vorwürfe zu machen, auch wenn das schwerfällt. Vielleicht könnt ihr miteinander einen Kompromiss finden, dass ihr euch zum Beispiel einen Nachmittag pro Woche ausmacht, der nur für dich bestimmt ist.

Soviel mal fürs Erste, gerne kannst du hier weiterschreiben. Bis dahin: Alles Gute und viel Erfolg!

Liebe Grüße,
Emma

Zuletzt editiert am: 26.03.2017 21:14, von: Emma

Hallo Tina,

es tut mir leid, dass deine Mutter gerade nicht mehr Zeit für dich hat. Gibt es vielleicht Großeltern oder andere Verwandte, bei denen du unter der Woche Zeit verbringen könntest?

Ich habe auch schon in Therapien erlebt, dass Fremd- und Eigenwahrnehmung oft sehr verschieden sein kann. Würdest du dich trauen, direkt anzusprechen, wie schlecht es dir gerade wirklich geht? Wenn es dir schwerfällt, Worte zu finden, könntest du auch ein Bild malen, welches dich zurzeit beschreibt.

Du könntest dich bei deinem Hausarzt nach einer Kur/Reha erkundigen, um dem ganzen Stress für einige Woche zu entkommen und deine (psychische) Gesundheit wiederherzustellen/aufrechtzuerhalten.

Liebe Grüße,
Emma

Hallo Tina,

das Einverständnis eines Erziehungserechtigten brauchst du schon, fahren darfst du aber alleine.

Ich habe dein Eindruck, dass du dich sehr einsam fühlst, weil niemand wirklich Zeit für dich hat. Das ist keineswegs eine Schwäche und bedeutet nicht, dass du nicht liebenswert bist. Es ist einfach eine Frage der Umstände und der Situation. Wäre es für dich eine Option, neue Kontakte zu knüpfen?

Liebe Grüße,
Emma

Hallo Tina,

in der Regel haben homöopathische Mittel weniger bis gar keine Nebenwirkungen, was bei „richtigen“ Antidepressiva oft anders ist. Mehr würde ich dazu ungern schreiben, weil ich kein Arzt bin und sich Erfahrungen mit Medikamenten auch nicht verallgemeinern lassen und sie bei jedem anders anschlagen.

Was mir aber noch wichtig ist: Medikamente können natürlich hilfreich sein, oft sind sie sogar nötig, um eine Gesprächstherapie überhaupt möglich zu machen. Dennoch wäre es wirklich wichtig, dass du weiterhin schaust, was sich in deinem Leben ändern muss, damit es dir bessergeht und du eine therapeutische Beziehung findest, in der du dich wohlfühlst und dich mitteilen kannst.

Liebe Grüße,
Emma

Hallo Tina,

das klingt so, als könntest du wirklich gut für dich sorgen!

Ich habe oft erlebt, dass es in der Aufregung passiert, dass einem die wichtigsten Dinge erst nach den Gesprächen einfallen. Vielleicht könntest du dir deine Fragen vor den Arztgesprächen als Gedankenstütze notieren.

Liebe Grüße,
Emma