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Thema: Drogensucht

Eröffnet am 22.05.2018 um 20:23 Uhr

meciraa
22.05.2018 20:23
Hi,
vorab: ich habe kein passendes Forum gefunden, weshalb ich meinen Beitrag im Gesellschaftsforum poste. Falls ich da falsch liege, bitte ich die Administration meinen Beitrag zu verschieben. (Sofern dies möglich ist).

Ja, wie und wo soll ich anfangen. Ich bin 17 Jahre alt und derzeit sehr verwirrt und k.o. Ich weiß nicht mehr, wie es weiter gehen soll. Vor ca. 1 Jahr habe ich angefangen Cannabis zu konsumieren. Schnell kamen andere Drogen dazu. Erst waren es Amphetamine, dann Kokain, Pepp, Ecstasy etc. Ich habe ein Leben im Rausch geführt. Ich habe oft irgendwelche Sachen eingeworfen. Vorallem am Wochenende, aber auch in der Schule. Alle meine vernünftigen Freunde haben mir gesagt, ich solle mit der Scheiße aufhören und alles was ich gesagt habe war: ich hab alles im Griff " und nun? Nichts habe ich im Griff. Ich habe die Schule vernachlässigt und werde sogar eventuell das Schuljahr wiederholen müssen. Ich habe Freunde vernachlässigt, hab eine gute Freundin verloren, weil sie mir nur helfen wollte, aber ich weiter machen wollte. Ich bin zu dem Entschluss gekommen aufzuhören. Ich habe mich vor 2 Tagen auf die Waage gestellt und wiege nur noch 57,8 KG. Vor 3-4 Wochen wog ich noch um die 70 KG. Ich habe ca. 10 KG angenommen, weil ich immer vollgepumpt war mit irgendwelchen Substanzen, bei denen als Nebenwirkung Appetitlosigkeit entsteht. Ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll. Ich habe immer wieder das Verlangen mir einen zu rauchen, oder etwas anderes zu nehmen. Und wenn ich eins davon mache, denke ich mir: ach komm, das letzte Mal heute " und so wird es weiter gehen. So hab ich es schon einmal probiert. 3 Tage habe ich es ausgehalten. Damals hatte ich mir jedoch keine Hilfe gesucht, diesmal will ich Hilfe und ich will weg davon. Bitte, liebe Administration, liebe User.. Gebt mir Tipps, Tricks, wie ich das Verlangen unterbinden kann. Brauche ich eventuell professionelle Hilfe bei einer Drogenberaterin o.ä.? Ich weiß einfach nicht mehr weiter....

Schönen Abend euch.
CharlotteBranwell
23.05.2018 17:24
Hallo.
Ich bin Charlotte und eine Userin hier.
Eigentlich habe ich mit dem Thema nichts zu tun, aber ich möchte dir trotzdem antworten!
Erstmal: Ich finde es super, dass du aufhören willst - ich denke, dass ist der erste Schritt, den man gehen muss! Und es ist sicher auch gut, dass du dir zumindest hier schon mal Hilfe suchst. Daumen hoch
Ich denke eine gewisse Rolle könnte spielen, weshalb du angefangen hast, Drogen zu konsumieren... manche tun das ja, um Stress oder Probleme zu vergessen und dann ist wahrscheinlich noch viel mehr Hilfe erforderlich als "nur" für das Aufhören an sich.
Vermutlich ist es nahezu unmöglich, aus eigenem Antrieb aus einer Sucht herauszukommen - also wäre es sicher gut, wenn du mal eine Beratungsstelle anrufen oder aufsuchen würdest, wo man dir zumindest sagen kann, an wen du dich wenden kannst.
Und was vielleicht zumindest im Moment für dich selbst eine Hilfe sein könnte: Es gibt ja z.B. um SVV zu vermeiden sogenannte Skills - theoretisch könnte dir einiges davon bestimmt auch helfen, denn der Sinn ist ja bei beidem, ein bestimmtes Verlangen zu unterdrücken oder zu ersetzen. Oder (die Idee hatte ich aber gerade spontan) vielleicht setzt du dir immer steigende Grenzen, bis wann du NICHTS einnimmst - sodass du den Konsum erstmal schrittweise reduzierst. Du hast es ja schon mal drei Tage geschafft - also nimmst du dir als nächstes vor, mindestens vier Tage nichts. Und dann immer so weiter... das ist sicher keine endgültige Lösung oder Hilfe, aber vielleicht funktioniert die Idee anfangs. Oder wenigstens nur "schwächere" Mittel oder nur eine bestimmte Menge (man merkt wahrscheinlich, dass ich mich nicht auskenne...) Also halt insgesamt das ganze schrittweise erarbeiten, sodass du immer nach dem kleinen Erfolg (4 Tage, 5 Tage, eine Woche,...) stolz auf dich sein kannst. Das wird wahrscheinlich auch nicht immer funktionieren, man macht ja bei allem auch mal Rückschritte... und ich weiß auch nicht, ob es dabei überhaupt funktionieren kann.
Such dir auf jeden Fall professionelle Hilfe, auch ein Forum im Internet mit ausgebildeten Beratern wird nie eine Person vor Ort ersetzen können, denke ich zumindest.

Ich hoffe, ich kann dir wenigstens ein kleiner bisschen helfen - trotz meiner Unwissenheit in dem Bereich!
Liebe Grüße
Charlotte

Stay strong! Keep going!
meciraa
23.05.2018 23:28
Hey Charlotte,
vielen Dank für deine Antwort. Das du von Drogen nicht so viel Ahnung hast, ist nicht schlimm. Sei lieber froh darüber! :) Und ja, wenn ich ehrlich bin, kamen mir bei deinen Worten: sodass du immer nach dem kleinen Erfolg (4 Tage, 5 Tage, eine Woche,...) stolz auf dich sein kannst" die Tränen, weil mir erst dort aufgefallen ist, dass ich so lange nicht mehr stolz auf mich selber war. Klar, ich war glücklich, hab viel Zeit mit Freunden verbracht und mein Leben genossen. Aber ich war nie wirklich stolz auf mich. Ich weiß, dass es schwierig wird von jetzt auf gleich mit all den Drogen aufzuhören. Ich weiß, dass früher oder später das Verlangen nach der Wirkung und den Gefühle während des Rausches mich eventuell wieder einholen. Aber wie du schon sagtest, Rücktritten gehören dazu. Man darf nur nicht aufgeben.
Und das mit den von dir angesprochen Skills hört sich gut an. Hättest du da gegebenenfalls eine Idee für einen solchen Skill?
Ich habe mir schon eine Beratungsstelle der Caritas im Internet herausgesucht, allerdings fühle ich mich unwohl dort anzurufen oder vorbei zu gehen. Weil so bestimmt meine Eltern eingeschaltet werden und ich möchte nicht, dass meine Eltern enttäuscht von mir sind...

Gute Nacht
CharlotteBranwell
24.05.2018 16:03
Hallo meciraa!
Ja, ich passe sehr auf, mich von jeglichen Drogen, Alkohol etc fernzuhalten... auch wenn den Teil mit Alkohol viele nicht verstehen.
Ich habe selber gelernt, wie wichtig es ist, stolz auf sich selbst zu sein, zufrieden mit kleinen Erfolgen - und auch, dass es manchmal ein sehr langer Weg bis dahin ist. Inzwischen bin ich sehr viel öfter stolz, wenn ich kleine oder große Sachen erreicht habe und das hat viel in meinem Leben geändert. Zeit mit Freunden ist natürlich wichtig und das man glücklich ist sowieso, aber man sollte sich natürlich auch überlegen, wodurch man glücklich ist und wodurch man es sein will. Es ist erstmal auch echt schwer, stolz auf sich zu sein, denn im Prinzip könnte man ja immer noch besser sein, immer noch mehr erreichen - aber man kann eben auch auf einzelne Schritte stolz sein und dann schafft man mit der Zeit auch immer mehr.
Ich denke halt, dass du dir professionelle Hilfe suchen solltest, um von den Drogen wegzukommen und dann kannst du auch Fragen klären wie was zu tun ist, wenn das Verlangen wiederkommt - du bist dir der Gefahr dahinter ja offensichtlich bewusst und ich finde das sehr gut!
Ich kenne nicht so viele Skills, aber was ich selber grundsätzlich oft mache um in irgendeiner Form Stress abzubauen ist Kaugummi kauen - das könnte möglicherweise auch bei dir funktionieren, weil es ja sozusagen eine Art "Ersatz" darstellen kann. Und sonst... kann ich dir mal ein paar der Skills weitergeben, die Lysann (eine Beraterin hier) mir gesagt hatte:
[b]körperliches Auspowern[/b]
Spazieren gehen, Joggen, Rennen, Radfahren,...
[b]aktives Ablenken[/b]
Schulaufgaben, Hausarbeit,...
etwas neues (z.B. ein Musikinstrument) erlernen
etwas mit Haustieren üben, spielen,...
laut Musik hören
[b]Kreativität[/b]
(Mandalas) malen, zeichnen, Gedichte/Geschichten o.ä. schreiben
[b]direkter Kontakt zu vertrauten Leuten[/b
Freunde treffen, anrufen, anschreiben...
[b]Sachen tun, die einem gut tun[/b]
baden, duschen, eincremen,...
etwas leckeres Essen
Video/DVD schauen
Zeitung/Buch/... lesen
Ich weiß nicht, ob dir davon etwas helfen kann, aber du kannst auch nochmal so im Internet nach Skills suchen - da gibt es sehr viele. Für mich war der Sinn solcher Skills, Stress abzubauen um bestimmte Sachen zu vermeiden, aber das lässt sich sicher auch anders nutzen.
Ich denke nicht, dass es zwangsläufig nötig ist, dass deine Eltern davon erfahren. Ich weiß aus Erfahrung, dass z.B. ein Besuch bei der Lebensberatung "geheim" bleibt - deine Eltern müssen nicht eingeschaltet werden, wenn du über ein gewisses Alter hinaus bist und da ich jünger als du bin, dürfte das kein Problem darstellen. Und wenn du nur anrufst und um einen Rat bittest kannst du ja auch fragen, ob deine Eltern informiert werden müssen - das habe ich auch getan.
Ich wünsch dir alles gute!
Charlotte

Stay strong! Keep going!
meciraa
24.05.2018 23:24
Hey Charlotte,
nochmal danke für deine erneute Antwort und danke für die aufgelisteten Skills. Ich merke gerade, dass ich nicht wirklich das Verlangen habe nach den Drogen. Also, doch schon, aber allerdings ist es in Moment irgendwie anders. Ich fühle mich ganz komisch, wie noch nie. So lustlos, nachdenklich und auch traurig... Ich weine auch gerade und weiß nicht einmal wieso.
Kann mir jemand sagen wovon das kommt? Kommt das jetzt vom 'Entzug'? *Erstaunt*
Hm.
-meciraa
Daniela
25.05.2018 11:43
Hallo meciraa,
schön, dass du dich so vertrauensvoll an das Forum gewandt hast. *Glücklich* Ich bin Daniela und Teamerin bei B4K. Ich würde dich gerne beratend begleiten, wenn das in Ordnung für dich ist.

Ich finde es toll, dass du deine Situation erkannt hast und sie nun ändern möchtest. Das ist ein erster sehr guter und wichtiger Schritt, den du gehst. Allein darauf und auf deinen Mut, dir entsprechende Hilfe zu suchen, kannst du schon stolz sein! Klasse ist auch, dass du dir sogar schon eine Beratungsstelle rausgesucht hast. Falls du dich nicht traust, dort persönlich hinzugehen oder anzurufen, gibt es meist auch die Möglichkeit erst einmal eine Email zu schreiben. So könntest du zunächst erfragen, wie die Beratungsstelle mit der Schweigepflicht gegenüber deinen Eltern umgeht. Ich nehme an, dass sie nichts von deinem Drogenkonsum wissen, oder? Was meinst oder befürchtest du, wie sie reagieren würden, wenn sie es erfahren? Wenn ich richtig informiert bin, gehen solche Beratungsstellen sehr vertraulich mit deinen Angaben um. Oft gibt es auch die Möglichkeit sich vorerst anonym beraten zu lassen. Vielleicht würde dir das den nächsten Schritt erleichtern. Was denkst du?

Toll finde ich auch die Tipps, die dir Charlotte bisher gegeben hat. *Glücklich* Das schrittweise Absetzen der Substanzen ist empfehlenswert, genauso wie die Skills, die sie dir genannt hat. Sport, zum Beispiel, kann hierbei gute Auswirkungen auf deinen Körper und deine Psyche haben. Sport lenkt ab, macht den Kopf frei und hinterlässt ein gutes Körpergefühl. Kommt das denn für dich in Frage? Ansonsten könnte ich dir noch eine ganze Menge anderer Skills nennen, die es so gibt.
Wichtig ist auch, dass man sich ein Ziel setzt, welches man erreichen möchte. Es sollte sich dabei um ein realistisches Ziel handeln. Und es wäre gut, wenn man sich kleinere Etappen aussucht, um Teilerfolge zu sammeln. Das kann dabei helfen am Ball zu bleiben, wenn der Weg mal besonders schwierig wird. Gibt es denn etwas, was du erreichen möchtest, außer das Cleanwerden? Ein Beispiel dafür könnte sein, dass du vielleicht später eine bestimmte Ausbildung machen oder die Welt bereisen möchtest. Verstehst du was ich meine? *Glücklich*

Ich hätte da noch ein paar Fragen zu deinem Umfeld im Allgemeinen. Du hast von einer Freundin erzählt, die du als solche durch den Konsum verloren hast. Denkst du, dass du noch einmal mit ihr reden könntest? Ich könnte mir vorstellen, dass sie in dieser Zeit wieder gerne für dich da wäre und dich begleiten würde. Hast du noch andere Freunde, denen du dich anvertrauen kannst und die dich unterstützen würden? Und wie sieht es mit den Leuten aus, mit denen du konsumiert hast. Hast du noch Kontakt zu ihnen?

Zu deiner letzten Frage: Amphetamine, beispielsweise, sorgen für Wachheit und Unbeschwertheit. Es ist also gut möglich, dass nun die aufgestauten und durch die Drogen unterdrückten Gefühle nun durch das Ausbleiben der Substanzen und deren Wirkung aufbrechen und du erst einmal erschöpft bist. Vielleicht könnte es dir helfen in dieser Zeit eine Art Tagebuch zu führen, um ein wenig Abstand von den Gedanken und Gefühlen zu bekommen, die dich grade beschäftigen.

Bis zur nächsten Nachricht.
Liebe Grüße,
Daniela

Daniela
Teamerin
Beratung4Kids
CharlotteBranwell
25.05.2018 17:35
Hallo meciraa!
Ich antworte dir eigentlich gerne, wobei ich an diesem Punkt wohl mal sagen sollte, dass es passieren kann, dass ich zeitweise gar nicht antworte... das hängt immer ein bisschen davon ab, wie es mir aktuell geht und das ist halt nicht immer so gut.
Ich denke es ist normal, dass du dich irgendwie schlecht fühlst, wenn du keine Drogen nimmst, eben wegen der Stoffe, die darin enthalten sind. Versuch doch, Sachen zu tun, die dir gut tun, andere Sachen, die eben positive Gefühle auslösen. Geh raus, wenn die Sonne scheint - Sonnenlicht enthält Vitamine, durch die man bessere Laune bekommt, soweit ich weiß.
Weinen ist ja nichts Schlimmes und man kann auch mal weinen, weil irgendwie alles zu viel wird oder der Körper einfach verrückt spielt. Und du befindest dich ja gerade in einer sehr komplizierten Phase deines Lebens.
Um mal etwas aufzugreifen, was Daniela schon angesprochen hat: Menschen in deinem Umfeld. Gibt es jemanden, dem du vertraust und von deinem Problem schon erzählt hast oder erzählen könntest? Sodass du auch vor Ort jemanden hast, der mal für dich da sein kann oder wo du hinkannst, wenn es dir scheiße geht und der dir dann ein wenig helfen kann? Eine Person, die dich auf dem Weg, den du jetzt gehen willst, begleiten und unterstützen kann, wäre bestimmt gut für dich.
Wenn du dich so schlecht fühlst wie im Moment ist es vielleicht gut, wenn du versuchst, die Gefühle irgendwie auszudrücken - Tagebuch, Geschichten oder Gedichte schreiben oder vielleicht Stimmungsbilder (kennst du die Textform? Finde ich total toll) oder alternativ etwas malen oder zeichnen, Musik machen, ... das muss ja niemand lesen oder mitbekommen, aber manchmal hilft es zumindest mir, ein bisschen besser durchzublicken, zur Ruhe zu kommen oder zumindest irgendwie beschäftigt zu sein.
Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder etwas besser geht!
Deine Charlotte

Hallo Daniela.
Es freut mich, dass einige meiner Ideen gut waren, obwohl ich mich in dem Themenbereich echt nicht auskenne *Glücklich*
Ich wollte zumindest mal da sein und zeigen, dass irgendwer hier auch die Beiträge liest, weil ich weiß, wie sehr ich am Anfang auf die Antworten gewartet habe *Gedreht*
Bei den Skills wären wahrscheinlich ein paar gut, die mehr auf etwas verhindern und weniger auf allgemeinen Stressabbau aus sind - denn darum ging es bei mir eher.
Liebe Grüße
Charlotte

Stay strong! Keep going!
meciraa
26.05.2018 14:38
Hallo Daniela,
hallo Charlotte,

danke für eure Antworten.
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob meine Eltern von dem Drogenkonsum wissen. Mein Vater auf jeden Fall nicht, weil ich ihn kaum sehe, aber meine Mutter könnte es wissen, da ich oftmals mit Freunden bei mir Zuhause etwas konsumiert habe. Wir waren meiste Zeit bis spät in die Nacht (so bis 3, 4 Uhr) unterwegs und habe jegliche Substanzen konsumiert. Außerdem hat meine Mutter mich bei meinem letzten Konsum abgefangen, nämlich als ich durch die Haustür kam mit riesigen Pupillen. Wenn ich mich nicht irre, hat sie sogar leere Tüten in meinem Zimmer gefunden (bin mir aber nicht sicher). Allerdings hat sie nie etwas über Drogen oder ähnlichem angesprochen. Ich nehme an, dass meine Eltern ziemlich enttäuscht wären. Auf sich selber und mich.
Ja, ich habe auch andere Ziele. Ich möchte unbedingt ins nächste Schuljahr versetzt werden und dann das letzte Jahe meines Fachabis machen. In Moment sieht es nicht gut aus, wenn man sich meine Noten ansieht.
Ja, ich mache eigentlich nicht so gerne Sport, bzw gibt es nicht einen Sport der mich persönlich anspricht. Zu der Frage von dir: ja.. ich weiß nicht. Wir schreiben wieder ein wenig auf WhatsApp. Dadurch das wir nur 1 Mal in der Schule sehen pro Woche, weil wir sonst arbeiten, ist es find ich ziemlich bedrückend. Ich will auf jeden Fall mit ihr reden in der Schule. Wir hatten viel Streit. Wenn sie mich in der Schule angesprochen hat, bin ich ihr aus dem Weg gegangen oder habe gesagt: halts Maul " und das obwohl sie mir nur helfen wollte.
Und ja ich habe noch zu den jenigen Kontakt, ich habe aber auch gesagt, dass ich erstmal Abstand von Drogen nehme und höchstens mir vllt mal einen Joint rauche. Und die finden es nicht schlimm und verstehen es. Es sind auch so manchmal Personen dabei, die keine Drogen konsumieren und trotzdem verstehen sich alle gut etc.

Zu Charlotte:
ja ich gehe heute mit Freunden raus (die nichts konsumieren) und gehen Shoppen oder in den Park. Ja, es gibt jemanden dem ich mich anvertraut habe, nämlich einem Mädchen aus meiner Klasse. Sie hat mir auch letztens im Unterricht geholfen, als ich gar nichts gerafft habe. Daumen hoch
CharlotteBranwell
26.05.2018 17:35
Hallo meciraa *Lächelnd*
Eine Frage, die sich mir so langsam stellt... Hieltest du es für möglich, mit deinen Eltern darüber zu sprechen? Also nicht so, dass du es ihnen absichtlich sagst, sondern wenn deine Mutter dich jetzt darauf ansprechen würde - wie wäre deine Reaktion?
Es kann natürlich sein, dass deine Eltern enttäuscht wären - von sich und von dir - und auch an sich selbst zweifeln würden. Aber eigentlich können sie auch stolz auf dich sein, wenn sie von den jetzigen Entwicklungen erfahren: Du hast deinen Fehler erkannt und tust ziemlich viel, um wieder unabhängig zu werden.
Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern allgemein? Du schreibst, deinen Vater siehst du nur selten - was ist der Grund dafür?
Hast du noch Chancen, deine Noten für dieses Schuljahr zu retten und versetzt zu werden? Was wäre die Alternative und wäre es schlimm für dich, dass Schuljahr zu wiederholen um dann evtl auch bessere Noten zu haben als jetzt?
Thema Sport: Hast du schon verschiedene Sportarten ausprobiert? Gibt da ja einiges - Tanzen, Kampfsport, einfach nur Joggen gehen oder Fahrrad fahren,... Ich bin selber nicht so sportlich, gehe aber trotzdem sehr gern Fahrrad fahren oder Laufen, wenn ich einen freien Kopf haben will.
Hast du vielleicht die Möglichkeit, dich außerhalb der Schule mit deiner Freundin zu treffen, damit ihr mal in Ruhe reden könnt? Nach der Arbeit oder so... Es tut dir ja wahrscheinlich leid, dass du sie so oft abgewiesen hast - jedenfalls klingt das, was du hier schreibst, danach. Ein wichtiger Schritt ist wahrscheinlich, dass du dich bei ihr entschuldigst. Und wenn du das persönlich nicht schaffst... hast du mal darüber nachgedacht, ihr einen Brief zu schreiben? Das ist zwar altmodisch, aber dennoch manchmal hilfreich. Denn dann hat sie Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, Zeit, sich eine Antwort zu überlegen - und ihr steht euch nicht direkt gegenüber. Außerdem ist es eben doch persönlicher, als WhatsApp.
Sind die Leute, mit denen du konsumiert hast, für dich wichtig? Sind sie dir als Personen, als Freunde wichtig?
Ich finde es gut, dass du etwas mit Freunden machst, die nichts konsumieren, etwas ganz normales - und es tut dir wahrscheinlich auch gut, lenkt dich vielleicht ein bisschen ab.
Vertrauen ist sehr wichtig und vielleicht kann deine Mitschülerin dich ja sowohl schulisch als auch insgesamt ein bisschen unterstützen. Es ist immer gut, jemanden zu haben, der Bescheid weiß und einem den Rücken stärkt!
Deine Charlotte

Stay strong! Keep going!
meciraa
27.05.2018 16:32
Hey Charlotte,
also ich könnte von mir selber aus nicht mit meinen Eltern darüber reden. Wenn meine Mutter mich darauf ansprechen würde, würde sie es allderdings nicht in einem besorgten Ton machen, sondern eher "aggressiv". Z. B. : warum nimmst du so eine Scheiße, dich kann man doch komplett vergessen[...] " also so würde ich es mir eher vorstellen. Meinen Vater sehe ich nicht so oft, da meine Eltern getrennt sind und ich auch den ganzen Tag arbeiten bin.
Bezüglich der Schule muss ich sagen, dass es für mich echt nicht in Frage käme, das Schuljahe zu wiederholen, da ich keine Lust habe das Jahrespraktikum für das Fachabi erneut zu machen. Ja, ich habe schon paar Sportarten gemacht früher, aber irgendwie ist es nicht mehr so meins Sport zu machen. Ich kletter höchstens gerne auf Garagen, Häuser, Bäume und sowas halt. Ich werde mich mit deinem Vorschlag, ihr einen Brief zu schreiben oder mit ihr zu reden noch einmal auseinandersetzen. :)
Die Leute mit denen ich konsumiert habe sind mir schon wichtig. Ich kenne die meisten schon über Jahre..
Daniela
27.05.2018 22:05
Hallo meciraa,
schön, wieder von dir zu lesen. *Glücklich* Wie geht es dir denn? Und was machen die belastenden Gedanken, haben sie etwas nachgelassen?

Hm, es klingt so, als hättest du zu deiner Mutter nicht das beste Verhältnis, oder habe ich einen falschen Eindruck gewonnen? Möchtest du mir ein wenig davon erzählen? Und gibt es darüber hinaus sonst jemanden in deiner Umgebung, mit dem du noch darüber sprechen könntest? Hattest du schon die Zeit, dich mal mit der Beratungsstelle auszutauschen?

Klasse, dass du das Ziel hast, ins nächste Schuljahr versetzt zu werden! Daumen hoch Nun ist das Schuljahr leider nicht mehr besonders lang. Welche Fächer sind denn besonders kritisch? Es gibt die Möglichkeit sich mit den betreffenden Lehrern zusammenzusetzen und über deine Situation zu sprechen. Natürlich musst du da nichts von dem Drogenkonsum erzählen. Es ginge dabei vielmehr darum, wie du dich noch einbringen könntest, um die Versetzung trotz allem zu schaffen. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Lehrer deine Initiative zu schätzen wissen und dir ein Referat oder ähnliches anbieten, um deine Noten etwas aufzubessern. Zusätzlich empfiehlt es sich natürlich für die anstehenden Klausuren zu lernen. Dabei kann es helfen, wenn man Lerngruppen bildet. Kannst du dir vorstellen, mit jemandem aus deiner Klasse gemeinsam zu lernen?

Ich finde es übrigens super, dass du wieder Kontakt mit deiner Freundin hast und ihr euch wieder ein wenig annähert. Toll finde ich auch, dass du Charlottes Vorschlag, ihr einen Brief zu schreiben oder mit ihr persönlich zu sprechen in Betracht ziehst. Beides ist eine gute Möglichkeit einen weiteren Schritt auf sie zu zu gehen. Sie wird deinen Mut dazu sicher zu schätzen wissen.

Du schreibst, dass du gerne auf Häuser und Garagen kletterst. Vielleicht wäre Parkour die passende Sportart für dich. Hast du schon einmal davon gehört? Je nachdem, wo du wohnst, gibt es sicher auch in deiner Nähe Angebote dazu. *Glücklich* Hast du Lust, dich mal danach umzuschauen?

Ich freue mich auf weitere Nachrichten.
Liebe Grüße, auch an dich, Charlotte,
Daniela

Daniela
Teamerin
Beratung4Kids