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Thema: Fühle mich mal wieder alleine...Hilfe!

Eröffnet am 16.05.2015 um 18:44 Uhr

AppleCookie
16.05.2015 18:44
Hallöchen =).
Wer direkt zum Thema will bis zum Absatz scrollen! Jetzt kommt Vorgeschichte (auch wichtig finde ich)
Erstmal stell ich mich vielleicht etwas vor...Also ich bin Caro (AppleCookie/Apple/Cookie/Keks, nennt mich wie ihr wollt) und bin seit ein paar Tagen 17. Ich habe mir schon öfters hier im Forum Hilfe gesucht, und bekommen, auch in der Einzelberatung mit Veronika. Am besten ist es vielleicht wenn ich so mal meine grobe Geschichte der letzten 2-3 Jahre erzähle.
2013: Im Frühjahr begannen bei mir Suizidgedanken und SVV. Ich wurde schon seit Jahren gemobbt/ extrem ausgegrenzt und hatte kaum Freunde inklusive ein traumatisches Erlebnis Anfang 2012. Ich holte mir Hilfe (zum Glück!) bei einer Schulpsychlogin zunächst aber hauptsächlich dann auch hier. Als es zu weit ging im Sommer 2013 bin ich dann in Therapie gegangen bei einer Therapeutin zu der ich aber leider nicht richtig offen war.
2014: Im Januar hab ich der Therapeutin gesagt wie es bei mir gerade wirklich ist und sie hat mich in die Psychiatrie geschickt. Zur Krisenintervention. Sie behielten mich erstmal länger, im April wurde ich entlassen, zu meiner Mutter wieder auf einer neuen Schule und ich kam bei einer neuen Therapeutin auf die Warteliste. Eine Woche später ist meine Mutter (zum Glück!) mit mir wieder zur zuständigen Psychiaterin in der Stadt gegangen die mich wieder eingewiesen hat. Ende Mai wurde ich wieder entlassen zu meiner Mutter, jedoch ging ich nebenher in eine Tagesklinik die mich nach 2 Wochen aber auch wieder in die Psychiatrie gesteckt hat. In der Klinik wurde dann nach einer therapeutischen Wohngruppe gesucht in die ich dann Anfang September einzog (Diagnose: Borderline, PTBS(Trauma) mittelgradige Depressionen). Ich ging wieder auf die neue Schule jedoch immer unregelmäßiger und seltener wegen meiner Panik und meiner Angst davor. Ich kam zu der neuen Therapeutin und es lief alles gut, wir meldeten mich am Ende des Jahres für eine freiwillige Klinik an.
2015. Bis zum 08. April stand ich auf der Warteliste, dann war es endlich so weit. Die Bedingung war mich ab Anmeldung für die Klinik nicht zu Ritzen da es gewaltfrei sein soll, und es ja auf freiwillige Basis steht.

Seit dem 08.04. bin ich nun da und hatte dort vor einer Woche auch schon meinen Geburtstag. Mein Vorraussichtliches Entlassdatum ist der 17.Juni. Zum Glück kam ich in die Klinik den ich ging kaum noch zur Schule, es ging mir immer schlechter und in meiner Therapie kamen wir nicht voran da es so viel auf ein mal war bzw., ich dafür auch zu instabil war und eigentlich alles gleichzeitig Behandelt hätte werden müssen. Nicht mehr lange und ich wäre wieder in der Psychiatrie.
Das Problem ist: Ich komme mit dem Therapeuten gar nicht klar. Und zwar mega gar nicht. Er ist das direkte Gegenteil meiner Therapeutin. Er ist direkt, extrem (übertreibt gerne) und sehr provokant. Nach all den Monaten ritzfrei gab es eine Verwarnung, wenn ich es nochmal mache fliege ich aus der Klinik.
Beispiel: Er war der Meinung ich würde meine Skills nicht anwenden, sondern immer gleich hilfeschreiend zur Pflege rennen. Ich habe ihm gesagt, JA, ich war oft bei der Pflege um mir ein Kühlpack zu holen, ich hatte eben in dieser Woche jeden Tag den ganzen Tag über richtig starken Druck gegen den meine anderen Skills nichtmehr richtig geholfen haben, und Ja, es gab auch manchmal Notfälle wo ich dort war. Wenn ich nicht dort war hab ich in meinem Zimmer und mit anderen Patienten alles gegeben dass der Ritzdruck nicht mich zum Schneiden bringt bzw. wieder auf Suizidgedanken. Er beharrt jedoch immernoch darauf dass ich nichts dagegen mache wenn es mir schlecht geht. Auch jetzt nicht. Ich hatte letzte Woche Donnerstag an meinem Geburtstag auch Eltern/Familiengespräch in dem sich mein Vater aufgeregt hat dass mein Therapeut nur sagt ich muss das machen ich muss mich da verändern, mir aber nicht sagt wie und meinen Eltern auch nicht erklären wollte was für Therapie hier gemacht wird. Mir ging es natürlich Scheiße dabei...ich saß im Zwiespalt aber ich hab trotzdem gelächelt, ich hatte ja Geburtstag und wollte auch meine Gefühle meinen Eltern gegenüber nicht zeigen. Danach in der Musiktherapie hab ich in die ganze Zeit geheult weil iwie mein Geburtstag vermasselt war mal wieder, die aus meiner Gruppe waren aber total süß und hatten noch ne Überraschungfür mich vorbereitet =). Jetzt kam das nächste Einzelgespräch: Ich würde meine Eltern gegen ihn aufhetzen und dass ich es GENOSSEN habe da zu sitzen und zuzuhören/ schauen. Ich habe gesagt dass es nicht so war. Dass es mir verdammt beschissen dabei ging, ich mich geschämt habe und das ganze von meinen Eltern kam. Zudem kam von ihm dass ich freiwillig und gerne in der Psychiatrie gewesen wäre. Dass wenn man so lange dort ist, dass von sich kommt.
Die nächste Sache ist meine Wohngruppe. Ich komme mit den anderen Jugendlichen nicht klar, konnte mich dort nicht wohl bzw zuhause fühlen. zwei sind richtig assi zu mir und vorallem zu anderen, eine macht nichts mit uns nur mit ihrem freund und ist nie da, und eine kann kein deutsch ist neu und die zwei lästern über die dauernd. Ich möchte wieder nach Hause ziehen. Wenigstens die Chance bekommen, eine Monat, ihnen zu zeigen dass ich es schaffe. Und was komm vom Therapeut, Chefarzt und meinen Eltern? Nein, du weißt genau dass du das nicht schaffst das geht nicht.
Die anderen Jugendlichen möchte ich auch nicht damit belasten und Freunde außerhalb der Klinik habe ich nicht. Keine richtigen. Ich fühle mich einfach nur noch alleine und unverstanden und weiß gar nicht mehr was ich machen soll und bin auf dem besten Weg wieder auf richtig negative Bahn zu kommen mit viel SVV und suizidgedanken wieder.

Wie denkt ihr darüber? Kennt ihr so Situationen?
LG AppleCookie

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
AppleCookie
16.05.2015 20:25
Kurz ne kleine technische Frage...bei mir steht dass Talea geantwortet hat aber es wird mir keine Antwort angezeigt o.o

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Talea Peerberaterin
Teamer(-in) 16.05.2015 20:38
Liebe applecookie,

Das ist ein technischer Fehler. Ich antworte dir morgen , damit die User noch eine Chance haben was zu schreiben.

Liebe Grüße

Talea

Talea
Peer-Beraterin
Beratung4Kids.de
Talea Peerberaterin
Teamer(-in) 17.05.2015 13:43
Liebe Caro,

Ich bin Talea und Peer-Beraterin bei Beratung4Kids. Schön, dass du den Schritt gewagt hast und dich hier gemeldet hast. Ich bin mir sicher, dass wir zusammen eine Lösung für dein Problem finden können.

Du schreibst, dass du mit deinem Therapeuten und deinen Mitbewohnern nicht klar kommst. Aber du bist auf freiwilliger Basis da, kannst du einen neuen Therapeuten beantragen? Kannst du dich selber entlassen oder die Wohngruppe ändern.
Schön, dass dir die Therapie bisher so gut getan hat und du denkst, dass du wieder in einer normalen Umgebung leben kannst.
Dein Entlassungstermin ist ja auch nicht mehr so weit weg.

Liebe Grüße

Talea

Talea
Peer-Beraterin
Beratung4Kids.de
AppleCookie
17.05.2015 14:08
Hey. Danke für deine Antwort =)
Ja, ich bin auf freiwilliger Basis dort, jedoch kommt man nur in die Klinik wenn man auch dort hin möchte. Ein Therapeutenwechsel ist leider nicht möglich, hatte ich schon den Chefarzt in nem kleinen Gespräch gefragt. Mich selbst entlassen? Naja ich würde es schon können, sagen dass ich die Therapie abbrechen möchte, jedoch will ich die Chance da nicht einfach so schmeißen, nachdem ich ewig auf der Warteliste stand und sie nutzen. Zumal vermutlich meine Krankenkasse sagen würde wenn ich wieder in eine Klinik wollen/müssen würde, dass ich es ja nicht will, es nichts bringt und ich dann abbrech. Außerdem ist das Problem aktuell dass wenn ich wieder "zu Hause" bzw. in der Wohngruppe wäre, es wieder bergab gehen würde weil ich es nicht schaffe zur Schule zu gehen und bei mir einfach aktuell zu viel in mir aktiv ist, ich wieder in der Psychiatrie landen würde.
Ein Wohngruppenwechsel...hab ich noch nie so richtig drüber nachgedacht aber ich habe Bedenken dass ich dort einen guten Einstieg schaffen würde mit 17 (die meisten kommen da ja dann mit 14 hin) und außerdem hab ich das Gefühl es würde sich nicht lohnen da mein Wunsch wieder zu Hause bei meiner Mutter zu wohnen zu groß ist.
Mich regt es einfach auf dass sie es mir nicht zutrauen. Mir ist bewusst dass ich nicht richtig stabil bin und angeblich mehr Betreuung brauche. Aber die brauche ich nicht wenn ich bei meiner Mutter wohne. Ich weiß dass ich das schaffen würde, ich weiß es einfach. Aber es kommt wieder nur nein, nein, nein, du schaffst das nicht. Und da sagt mir mein Therapeut dennoch dass ich Verantwortung für mich übernehmen soll. Ich steh wieder alleine da. Und eine Chance geben wollen sie mir nicht. Wenn ich dann frage wie ich es ihnen zeigen kann dass ich das kann und dafür bereit bin gibt es meistens keine Antwort oder dass es einfach nicht geht. Langsam krieg ich das Gefühl dass meine Mutter mich gar nicht will, und das Gefühl dass ich eh nur eine Last bin für alle in meiner Umgebung. Ich will doch nur normal leben können. Wieso geben die mir keine Chance? Sie wissen doch dass wenn es bei mir zu intensiv / schlimm wird ich reagiere und nicht einfach blöd handle.

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Talea Peerberaterin
Teamer(-in) 17.05.2015 19:28
Liebe Caro,

Wie kommst du denn darauf, dass du alleine bist und deine Mutter dich nicht haben möchte?
Du schreibst, dass du dich alleine fühlst. Daraus schließe ich, dass du einfach jemanden brauchst der dir zuhört ohne ein Urteil zu fällen und ohne dir Vorwürfe zu machen. Möchtest du das an dieser Stelle tun?

Liebe Grüße

Talea

Talea
Peer-Beraterin
Beratung4Kids.de
AppleCookie
17.05.2015 20:53
Hey.
Ich dachte halt dass sie auch will dass ich wieder komme und sie nicht alleine wohnt. Wenn ich sie Frage meint sie ja sie will das schon. Aber wenn ich sage dass ich wieder zu ihr will heißt es nein.
Naja wen hab ich schon? Freunde? Nein. Familie? Ist selber ein Brennpunkt. Therapeuten oder so? Nein. Ja, ich hab die Jugendlichen hier mit denen ich mich verstehe aber die gehen auch wieder und ich sehe sie nie wieder. Zudem sind sie hier wegen ihrer eigenen Probleme.
Ich habe einfach das Gefühl Gott verlassen auf dieser Welt zu sein und zu dumm zu sein um Freunde zu finden.
Ein offenes Ohr und jemand ohne Vorurteile, oder Vorwürfe? Ja...ich kann nicht sagen dass ich das möchte, dass kann ich einfach nicht aber ja, das ist gut.

LG Caro

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Talea Peerberaterin
Teamer(-in) 18.05.2015 18:39
Liebe Caro,

Wie kommt das denn?
Dann fühl dich frei und erzähl mir von deinen Sorgen und Ängsten!

Ganz liebe Grüße

Talea

Talea
Peer-Beraterin
Beratung4Kids.de
AppleCookie
18.05.2015 21:46
Hey
Wie kommt was denn?
Ich hatte heute Bezugsgruppe... Wir sind hier nach Therapeuten aufgeteilt in Gruppen. Das ist eine "Bezugsgruppe" dann. Montags und Freitags haben wir ne Therapie die heißt Bezugsgruppe, wo wir zusammen mit einem Therapeuten über Konflikte in der Gruppe reden oder man sich über Themen austauscht die einen gerade beschäftigen. Mein Therapeut hat jetzt 2 Wochen Urlaub, deswegen hat ne andere das ganze angeleitet. Am Anfang wird man halt gefragt wies einem geht, und ich hab halt dann gesagt dass ich grad viel nachdenklich bin und mich iwie alleine fühle. Hab dann auf Nachfrage kurz die Situation geschildert aber getraut es als Thema einzubringen und drüber zu reden hab ich auch nicht. Ich hab jetzt morgen ein Einzel bei dem Vertretungstherapeuten....ich bin mal gespannt aber werds auf jeden Fall ansprechen.
Außerdem mach ich mir irgendwie Gedanken was jetzt schon wieder mit mir los ist. Am Mittwoch is mir zwei mal schwarz vor Augen geworden und ich bin zusammengeklappt und war kurz bewusstlos. Die Untersuchungen haben bis jetzt nichts ergeben und es hieß dass ich Senns nochmal passiert zum EEG ins Krankenhaus muss weil ich ja auch eigentlich Epilepsie habe. Ich war immer kerngesund und dann kamen vor 2 Jahren das Ritzen die Suizidgedanken, die Depressionen, das Trauma Borderline, Schilddrüsenunterfunktion, Epilepsie und jetzt schon wieder was. Ich hab kein Bock mehr auf Probleme und Diagnosen. Es kotzt einfach an. Lauter Einschränkungen.

Ich bin mal gespannt wie morgen der Tag wird und das Einzel.
LG Caro... *Erschöpft* Schlafen kann ich auch mal wieder nicht..super. Konnte letzte Nacht schon nicht schlafen. *Verwirrt*

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde
Talea Peerberaterin
Teamer(-in) 20.05.2015 12:00
Liebe Caro
Wie ist es bei dir gelaufen?
Vielleicht hast du auch gar nichts schlimmes und es ist nur das Wetter das dich so umhaut.
Halte mich auf jeden Fall auf dem Laufenden!

Liebe Grüße

Talea

Talea
Peer-Beraterin
Beratung4Kids.de
AppleCookie
20.05.2015 12:54
Wie ist es bei dir gelaufen?
Vielleicht hast du auch gar nichts schlimmes und es ist nur das Wetter das dich so umhaut.
Halte mich auf jeden Fall auf dem Laufenden
Hey Talea.
Es war echt Hammergut. Ich komm mit dem viel besser zurecht. Ich hatte davor in der Stabirunde den Chefarzt auch nochmal darauf angesprochen, dass ich es blöd finde dass ich keine Chance krieg und dass mir das meinem Gefühl nach echt weiterhelfen würde auf eigenen Beinen zu stehen. Er meinte da wäre ein Gespräch mit dem Jugendamt gut und dass ich das gleich im Einzel anzusprechen.
Jetzt heute war Chefarztvisite und ich fühl mich halt mega bereit und stark und würde am liebsten jetzt schon gehen. Hab ihm des jetzt auch nochmal erklärt und geschildert und er findet es sehr gut und schaut dass über nächste Woche oder so mal ein Gespräch mit dem Jugendamt ist. Ich weiß grad gar nicht wie ich mit der Energie umgehen soll. Sport bringt grad nichts Versuch mal mit bisschen Mittagsschlaf mich wieder ruhig zu kriegen...OMG OMG OMG OMG OMG....so fühl ich mich grad. Nachher noch Musiktherapie, Patienten Seminar und pädagogisch begleiteter abend mit der Bezugsgruppe :)

LG Caro...

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Oscar Wilde